Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 4

1348 [zwischen Januar 29 und März 12], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1348: (1)

fol. 83r:

[1.] Kunze von Peterweil hat gegen Gottschalk ein Urteil erwirkt, wonach dieser ihn von dem Juden Moseman lösen soll (Cunzo de Peterwil consecutus est super Got[schalk], quod redimet eum a Museman iudeo).

[2.] Der Jude Menchin von Konstanz hat gegen Johannes von Dietzenbach (Dunzenbach) einen Zahlungsbeschluss über 105 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 84r:

[3.] Der Jude Falk erwirkt gegen Peter von Schwanheim ein Urteil, wonach dieser ihm gegenüber Einlager zu leisten hat. (2)

[4.] Der Jude Josef gibt seinem Schuldner, dem Harnischmacher (sarworte) Hartmut, einen Kleiderbausch und ein Leibeisen oder den Wert derselben zurück (gremium et libisern [?] aut valorem).

[5.] Der Maurer Wiker gibt dem Juden Jenlinus ein Tuch zurück (Wiker murer redit Jenlino iudeo pallium).

fol. 84v:

[6.] Der Jude Josef hat gegen den Juden Falk einen Zahlungsbeschluss über zwei Pfund Heller erwirkt.

fol. 85r:

[7.] Der Jude Meier, Schwiegersohn Isaaks zum Schwert, hat auf Betreiben Berthold Furians einen Kummer gegen die Pfänder Hartmuts Stummelwecke aufgrund einer Schuld in Höhe von siebeneinhalb Pfund Heller geöffnet (Meiger, gener Isaac zu deme Swerte, publicavit arrestacionem super pignoribus pro VIIj libris apud Hartmud Stummelwecke ad [instanciam] Ber[thold] Furario). (3)

[8.] Der Jude Sanwel von Köln (Sannel de Colonia) hat seinen Schuldner Philipp Walthauer von einer ungenannten Schuld gelöst.

[9.] Der Jude Mannus von Konstanz (Manne de Cunstancia) hat seine beiden Schuldner Dietrich zum Roten Löwen und Kunze zum Pletener von einer ungenannten Schuld gelöst.

[10.] Die beiden Juden Kirson, Schwiegersohn Rubins, und Salman, Schwiegersohn Fides, haben gegen Gerhard von Stockheim einen Zahlungsbeschluss über 72 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen seit Jakobi (4) erwirkt.

fol. 86v:

[11.] Die Jüdin Belta und der Jude Mosse von Homburg (Musse de Hohinberg) haben gegen ihren Schuldner Philipp Kulman einen Zahlungsbeschluss über vier Mark zuzüglich der Zinsen von zweieinhalb Jahren erwirkt.

[12.] Der Jude Gumpert zum Storch hat gegen seinen Schuldner Richard von Winden einen Zahlungsbeschluss über 40 Pfund Heller und 30 Schilling Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 87r:

[13.] Der Jude Menchin von Konstanz (Constancia) hat gegen seine beiden Schuldner Heilmann Otte und Heinz, Knecht Dietrichs, einen Zahlungsbeschluss über elf Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[14.] Der Jude Granam hat wegen einer Bürgschaftsverpflichtung für Wiker und Kelner (ex parte Wiger et Kelner) ein Pferd des Peter von Schwanheim als Pfand aufgeboten.

[15.] Der Jude Jakob von Weilnau hat ein Pferd Johannes Schades aufgeboten.

[16.] Der Jude Jakob von Weilnau hat ein Pferd Johannes' von Linden aufgeboten.

fol. 87v:

[17.] Der Jude Gumpert von Worms hat ein Pferd des weltlichen Richters Peter von Schwanheim aufgeboten.

[18.] Mussit, Sohn Halbbarts, hat seinen Schuldner Johann von Beldersheim, Forstmeister, in Betreff eines der Pferdes (ex parte unius equi) gelöst.

fol. 88r:

[19.] Der Jude Salman, Schwiegersohn Fides, hat die Verhängung eines Arrests über eines der Pferde Peters, Schwiegersohns des Heldenbergers, erwirkt.

fol. 88v:

[20.] Der Jude Fivis, Schwiegersohn der Lehrmeisterin (der lermeistern eiden), hat gegen Berthold Furianus einen Zahlungsbeschluss über 28 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen seit Martini (5) erwirkt. (6)

(1) Die Datierung ergibt sich aus dem vorhergehenden datierten Eintrag und dem auf den 12. März datierenden Eintrag [20.].

(2) Vgl. hierzu UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 435, Anm. 2.

(3) Der Wortlaut ist zitiert nach dem UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 435, Anm. 3.

(4) 1347 Juli 25.

(5) 1347 November 11.

(6) Nach dem UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 436, fand diese Verhandlung am 12. März 1348 statt.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 4, fol. 83r-88v, Orig. (verbrannt), dt. und lat., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 435 f.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 4, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-000r.html (Datum des Zugriffs)

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