Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 27

1348 Juni 2, [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1348:

fol. 101r:

[1.] Konrad von Langen hat gegenüber dem Juden Minnemann zum Spessart bekannt, dass er dem Juden, falls dieser irgendeinen Schaden durch die beiden Bürgen erlitten haben sollte, selbst Bürge für die Hauptschuld in Höhe von drei Pfund Heller sein wolle und verspricht auf Betreiben Fritzes bis Jakobi (1) für die Bezahlung der Forderungen zu sorgen. (2)

[2.] Konrad Volrad hat bekannt, dass er gegenüber dem Juden Senderlin von Speyer wegen einer Schuld von 25 Pfund Hellern zuzüglich der Zinsen ab Montag nach Trinitatis (3) Einlager leisten werde, da er Bürge Richards von Vilbel sei ([facere] obstagium feria secunda post festum Trinitatis ex parte Rich[ardo] de Vilwile).

fol. 101v:

[3.] Der Jude Josef von Worms hat gegen Molle von Petterweil einen Zahlungsbeschluss über 13,5 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen seit Christi Geburt (4) erwirkt.

[4.] Heinrich Schwarz hat bekannt, dass er gegenüber dem Juden Senderlin von Speyer wegen einer Schuld von 28 Pfund Hellern zuzüglich Zinsen in 14 Tagen Einlager leisten werde; widrigenfalls soll der Jude ihn pfänden (facere obstagium Senderlino de Spira hodie ad quindenam, si non, tunc ipsum pignorabit). (2)

[5.] Der Jude Fischelin zum Storch hat gegen Hermann von Kelsterbach (Kaldebach) einen Zahlungsbeschluss über 23 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen eines Jahres erwirkt.

[6.] Der Jude Menchin an der Brücke hat seinen Schuldner Eckhard, Sohn Gilins, in Betreff einer ungenannten Schuld gelöst.

[7.] Der Jude Menchin an der Brücke hat ein Pferd seines Schuldners Peter d. J. von Schwanheim aufgeboten.

[8.] Arnold von Eckenheim und sein namentlich nicht genannter Bruder sollen nach 14 Tagen ihren Eid bezüglich der drei Pfund Heller zuzüglich Zinsen leisten. (5)

(1) 1348 Juni 25.

(2) Nach einer Notiz im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 439, fand diese Verhandlung am 2. Juni 1348 statt.

(3) 1348 Juni 16.

(4) 1347 Dezember 25.

(5) Nach einer Notiz im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 440, fand diese Verhandlung am 2. Juni 1348 statt. Aus einem gleichzeitigen Nachtrag zu diesem Eintrag geht hervor, dass die Eidesleistung in der vorgesehenen Form vollzogen wurde (et fecerunt iuramentum ut debebant).

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 4, fol. 101r-101v, Orig. (verbrannt), dt. und lat., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 439 f.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 27, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-0012.html (Datum des Zugriffs)

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