Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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2374 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 28.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 28

1348 [zwischen Juni 2 und 18], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1348: (1)

fol. 102v:

[1.] Petrus Struzel d. Ä. hat bekannt, dass er Hermann zum Rad zu Sachsenhausen (ad Rotam in Sass[inhusen]) vom vierten Teil einer ungenannten Schuld, die bei Juden zu Zinsen steht, lösen wird (relevare in quator partibus a iudeis).

[2.] Der Jude Granam hat gegen Lische einen Zahlungsbeschluss über sechs Pfund Heller zuzüglich der Zinsen von zwei Jahren erwirkt.

[3.] Der Jude Granam hat gegen den Magister und Armbrustmacher Johann (magister Johan armbruster) einen Zahlungsbeschluss über sechs Pfund Heller zuzüglich der Zinsen von zwei Jahren erwirkt.

[4.] Der Jude Minnemann zum Spessart hat gegen Henkin, Schultheiß zu Langen, einen Zahlungsbeschluss über zwei Mark Pfennige zuzüglich der Zinsen seit Christi Geburt (de Nativitatis Christi) (2) erwirkt. (3)

[5.] Der Jude Jakob von Oppenheim hat alle Pfänder (omnia pignora) des Brunnenziehers (burnzuger) Lutz aufgeboten.

[6.] Henne zu Landecken hat bekannt, dem Juden Mannus (Manne) den dritten Teil (tercia pars) einer Schuld in Höhe von neun Pfund Hellern zuzüglich der Zinsen seit Ostern (4) zu schulden.

[7.] Der Jude Kirson von Burg hat gegen Ber, Schwiegersohn des sogenannten Salecker, einen Zahlungsbeschluss über 28 Schilling Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[8.] Ber, Schwiegersohn des sogenannten Salecker, hat gegen Heilo Lepper ein Urteil erwirkt, wonach dieser ihn hinsichtlich der 28 Schilling Heller ohne Schaden von dem Juden Kirson lösen soll (quod ipsum redimet a Kirson iudeo de XXVIII solidis sine dampno).

[9.] Der Jude Kirson, Schwiegersohn Rubins, hat gegen den Fischer Winter einen Zahlungsbeschluss über zwei Pfund Heller zuzüglich der Zinsen eines Jahres erwirkt.

[10.] Der Jude Salman, Schwiegersohn Fides, hat ein Pferd Dietrich Printsacks aufgrund ungenannter Schulden aufgeboten.

[11.] Die Jüdin Dulca hat gegen Henkin von Friedberg (Fredeberg) einen Zahlungsbeschluss über zehn Mark Pfennige zuzüglich der Zinsen erwirkt, wie es der Schuldbrief besagt (ut litera sua sonat).

[12.] Die Jüdin Dulca hat gegen Heinz von Offenbach (Ovinbach) einen Zahlungsbeschluss über zehn Mark Pfennige zuzüglich der Zinsen erwirkt, wie es der Schuldbrief besagt (ut litera sua sonat).

fol. 103r:

[13.] Heinz zum Schildknecht d. J. hat bekannt, dem Juden Kirson von Burg einen Betrag von sieben Pfund Hellern und 15 Hellern zuzüglich der Zinsen zu schulden.

(1) Die Datierung ergibt sich aus der vorhergehenden respektive folgenden datierten Verhandlung.

(2) 1347 Dezember 25.

(3) Nach einer Notiz im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 440, fand diese Verhandlung am 6. Juni 1348 statt.

(4) 1348 April 20.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 4, fol. 102v-103r, Orig. (verbrannt), dt. und lat., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 440.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 28, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-0013.html (Datum des Zugriffs)

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