Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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2374 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 45.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 45

1348 [zwischen August 6 und 20], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1348:

fol. 109r:

[1.] Klaus Thomas hat bekannt, gemeinsam mit einer namentlich nicht genannten weiteren Person der Jüdin Miriam (Meriane) hinsichtlich eines Kredits Albert Langnases in Höhe von einem Pfund Heller Bürge zu sein (met secundum esse fideiussorem).

fol. 109v:

[2.] Der Jude Meier hat bekundet, dass der Jude Isaak zum Schwert (zu dem Swerte) sein Schuldner sei.

[3.] Die Jüdin Miriam (Meriane) hat ein Pferd ihres Schuldners Heilo Keppeler als Pfand aufgeboten.

[4.] Die Jüdin Miriam (Meriane) hat ungenannte Pfänder ihres Schuldners Hartmut Stummelwecke aufgeboten.

[5.] Der Jude Minnemann zum Spessart (Minman zu deme Spesharte) hat gegen Johann Ludwig einen Zahlungsbeschluss über zehn Schilling Kölner Pfennige erwirkt.

[6.] Der Jude Meier, Schwiegersohn (gener) Isaaks, hat gegen Johann Nugasse und Hesse gesamtschuldnerisch (in solidum) einen Zahlungsbeschluss über 14 Pfund Heller und vier Schilling Heller zuzüglich der Zinsen seit Martini (1) erwirkt.

[7.] Der Jude Menchin, Schwiegersohn Moses, hat gegen Berthold Furian einen Zahlungsbeschluss über 14 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[8.] Der Jude Menchin an der Brücke hat gegen Eckhard von Grünau (Gruna) einen Zahlungsbeschluss über neun Pfund Heller erwirkt.

fol. 110r:

[9.] Die Jüdin Gerin (Gerin iudea) hat gegen Gerlach, Sohn Wikers, einen Zahlungsbeschluss über zwei Pfund Heller zuzüglich der Zinsen seit Martini (2) erwirkt.

[10.] Die Jüdin Guda, Tochter Salmans von Lauffen (Guda iudea, filia Salmani de Loufen), hat folgende Pfänder eines ungenannten Schuldners aufgeboten: eine Kapuze, einen Topf und ein Tischtuch (capucium, ulla herea cum mensale).

[11.] Die Jüdin Jutta von Burg hat zwei silberne Schalen des Harnischmachers Gerhard aufgrund einer Schuld in Höhe von vier Pfund Hellern weniger vier Schilling Heller zuzüglich der Zinsen von mehr als zwei Jahren (magis quam duos annos) aufgeboten.

[12.] Gilbert Brandenburg und Kunze zum Pletener haben bekannt, dass sie der Jüdin Dulca Einlager zu leisten haben; widrigenfalls sollen sie zu Hauptschuldnern werden (si non, tunc existunt principales debitores).

[13.] Der Jude Abraham hat gegen seine beiden Schuldner Lisch und Hesse einen Zahlungsbeschluss über vier Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 110v:

[14.] Der Jude Menchin hat gegen Johann Luser einen Zahlungsbeschluss über eine ungenannte Schuldsumme erwirkt.

[15.] Der Jude Menchin hat gegen Henkin, einen Diener (famulus), einen Zahlungsbeschluss über acht Turnosen zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[16.] Der Jude Kirson, Schwiegersohn Rubins, hat gegen Siegfried Teufel (Tufel) einen Zahlungsbeschluss über zehn Schilling Heller zuzüglich der Zinsen von vier Jahren erwirkt.

(1) Die Datierung ergibt sich aus der vorhergenden respektive nachfolgenden datierten Verhandlung.

(2) 1347 November 11.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 4, fol. 109r-110v, Orig. (verbrannt), dt. und lat., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 442 f.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 45, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-001d.html (Datum des Zugriffs)

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