Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 106

1349 [zwischen April 29 und Juni 17], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1349: (1)

fol. 163r:

[1.] Der Schmied Grasse Herbord und [der Jude] Salman, ein Schreiner, haben vor Gericht gegen die nicht namentlich genannte Gräfin von Katzenelnbogen ein Urteil zur Herausgabe von Wolle im Wert von 16 Pfund erwirkt: Grasse Herbord faber et Salman kistener consecuti sunt lanam pro XVI libris ad [instanciam] comitisse de Katzinelnbogin.

[2.] Der Jude Süßkind hat den Wechsler Heinz ein Urteil erwirkt, wonach dieser ihm 15 schlechte Turnosen eintauschen muss: Suzekind iudeus consecutus est super Henzo wesseler, ut concambet sibi XV pravos grossos.

[3.] [Der Jude] Gumpert von Zürich (de Zurch) hat gegen Hapel von Niederrad (Harpeld de Niderrade) einen Zahlungsbeschluss über sieben Achtel Weizen zuzüglich der Zinsen seit dem vergangenen Jahr (VII octalia siliginis cum dampno de anno preterito) erwirkt.

fol. 163v:

[4.] [Der Jude] Mannus von Ensisheim und seine namentlich nicht genannte Frau wurden in Betreff eines verpfändeten Betttuches im Wert von siebeneinhalb Schilling Heller auf Betreiben eines Ungenannten gelöst; der Richter Petrus wird ein Urteil sprechen (Manne de Ensensheim et sua uxor absoluti sunt ad [instanciam] unius deckelachen de VIIj solidis; Petrus iudex iudicabit). (2)

fol. 164v:

[5.] Die Jüdin Miriam (Meriana) hat ihren Schuldner Heilo Stoss von einer ungenannten Schuldsumme gelöst.

[6.] Gottfried von Dorndorf (Darndorf) hat gegen [die Jüdin] Miriam (Meriana) ein Urteil zur Herausgabe eines goldenen Ringes (circulus aureus) erwirkt.

fol. 165r:

[7.] Der Jude Fivis, Schwiegersohn der Lehrmeisterin (Fifis iudeus, gener der lermeistern), hat eine Kopfbedeckung (una mitra cum slappen) Henkin Nugessers aufgeboten.

[8.] Der Jude Simon hat gegen Wenke vom Hain (de Dagine) einen Zahlungsbeschluss über neun Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 167r:

[9.] [Der Jude] Levi Berner (Lewe Bernner) hat gegen Ulrich, einen Müller aus Langen (mullner de Langen), einen Zahlungsbeschluss über drei Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

(1) Die Datierung ergibt sich aus den vorhergehenden respektive folgenden datierten Verhandlungen.

(2) Nach einer Notiz im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 453, Anm. 3, findet sich die Angabe zum Wert des Betttuches in Höhe von 7,5 Schilling über der eigentlichen Zeile von gleichzeitiger Hand nachgetragen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 4, fol. 163r-167r, Orig. (verbrannt), dt. und lat., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 453.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 106, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-003d.html (Datum des Zugriffs)

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