Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2208

1389 [zwischen Juni 2 und Juli 7], [Friedberg, Burg]

Einträge im Friedberger Burggerichtsbuch zum Jahre 1389 unter der Tagesbezeichnung Quarta … (1):

[1.] Die Jüdin Richelin ersucht um die rechten Tage gemäß den Bestimmungen der Toten Hand gegenüber Henne von Wisselsheim: Item Richelin diͤ juden begert ir rechten tage nach doder hand gen Hennen von Weiszensheim, bis.

[2.] Der Jude Aaron hat Henne Kleuber und dessen Sohn Henne vor Gericht ztitieren lassen: Item Aron der jude II forgebot super Henne Cleubir et Henne, sin son.

[3.] [Der Jude] Süßkind hat die Pfänder Johanns von Eisenbach aufgeboten, dem dies entsprechend zur Kenntnis gebracht werden soll: Item Suszkind [hat] uffgeboden Johan von Eysinbach sin phande, als man yme daz verkunden sal.

[4.] [Die Jüdin] Richelin ersucht um den rechten Tag gemäß den Bestimmungen der Toten Hand gegenüber Herte Seulberger und Enne Rotärmel, die beide von [Henne] Esel vertrreten werden: Item Richelin begert ir rechten tage nach doder hant gen Esel exparte Herte Sulburgers et ir rechten tage gen [Henne] Esel exparte Enne Rodermel.

[5.] Sifried Wollschläger hat Peter Urpher gegenüber eine Schuld von vier Gulden zuzüglich Zinsen anerkannt: Item Sifrid Wolnsleger bekant Pedir Urpher IIII florenos et den judenschaden dar uff.

[6.] Die Jüdin] Richelin ersucht um die rechten Tage gemäß den Bestimmungen der Toten Hand gegenüber Lotz Perd, der von [Henne] Esel vertreten wird: Item Richelin diͤ juden begert ir rechten tage nach doder hant gen [Henne] Esel exparte Lotze Perd.

[7.] Die Jüdin Richelin hat von Heinz Scheffer 25 Gulden erklagt, die über vier Jahre zinspflichtig offengestanden haben, es sei denn, er kann dafür eine Sicherheit bieten, die den Burgmannen rechtmäßig escheint: Item Richelin diͤ juden irfolget super Heintze Schefir XXV florenos, me dan vyer (2) jar zuͦ gesuche gestanden, ez syͤ dan, daz he sich kone geweren, als diͤ burgman[nen] recht donkit.

[8.] Der Zeugenbeweis, den [Henne] Esel für Henne Schmid gegenüber der Jüdin Richelin führen soll, wird auf die nächste Gerichtssitzung vertagt: Item die kuntschaff [!] [Henne] Esel exparte Smydehennen uffgab gen Richelin der juden proxime.

[9.] [Henne] Esel hat von Seiten des Juden Gumprecht erste Klagen gegen Henne Oppermann, Heinz Rucker und Wigand Hartmann erwirkt: Item [Henne] Esel […] erst clage […] (3) exparte Gumprecht judei super Henne Oppirman, Heintze Rukir et Wigil Hartman.

(1) In der Vorlage ist der Schriftzug der Datumsangabe ausgegangen, doch datieren die Einträge zwischen den Gerichtssitzungen vom 2. Juni und 7. Juli 1389.

(2) Es folgt durchgestrichen florenos.

(3) Zunächst sind vorstehend innerchristliche Klagen verzeichnet.

Überlieferung:

Darmstadt, StA, Best. F 3, Nr. 60, fol. 5r/v, Orig., dt., Papier.

Kommentar:

Zum Friedberger Burggerichtsbuch vgl. FW02, Nr. 618.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2208, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-0286.html (Datum des Zugriffs)

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