Judensiegel in Aschkenas (1348-1390)

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Judensiegel 2, Nr. 40

1384 Juli 22

Siegel des Regensburger Juden Sadi (I):

Umschrift: * S'(IGILLVM) + DO(MIN)I + SADIA. (1)

(1) Die Umschrift wird mittig eingeleitet durch ein bebutztes Vierblatt und dieses Ornament dann nach S(IGILLVM) wiederholt. Die Worttrenner erinnern an Kreuze, und das Ende der Umschrift wird mit einer Blume oder Blättern als Verzierung abgeschlossen (wohl weil es noch leeren Raum zu füllen gab).

Überlieferung:

München, BHStA, Best. Reichsstadt Regensburg Urkunden, Nr. 2526, Jerusalem, CAHJP, P 17-930, S. 48 (ausführliches Archivregest, Papier.), lat.

  • Friedenberg, Seals (1987), Nr. 92, S. 196 (mit Abb.).
  • Regesten zur Geschichte der Juden in Deutschland, Nr. 321, S. 149 (mit falscher Datierung).

Kommentar:

Beschreibung: Das Siegel ist stark abgerieben; Dm: 25 mm (Abdruck); Material: Wachs; Form: rund.

Siegelbild: Eine das Siegelfeld ausfüllende heraldische Rose, besamt und bebutzt.

Von Sadi sind Abdrücke zwei weiterer Typare (II und III) bekannt: Mit Typar II siegelte er zwei mal 1391 III 17 (JS03, Nr. 6, Siegel 1, sowie JS03, Nr. 4, Siegel 1), mit Typar III siegelte er 1398 III 29 (JS03, Nr. 22, Siegel 1).

Aussteller des Urfehdebriefs sind der Jude Sadi und seine Frau Dislob (Ich Sadian Jud und ich Disslaba sein hausfraw). Sadi (Siegel 1) siegelt für mich, für mein hausfrawn und für alle unser erben die Urkunde gemeinsam mit dem Judenrichter und Kämmerer zu Regensburg, Leupolt dem Gumprecht (Siegel 2), Propst Ulrich auf Tunau (Siegel 3) und dem Bürgermeister von Regensburg, Ritter Hans von Steinach (Siegel 4). Sadis Frau Dislob siegelte zwar nicht, spätere Urkunden aber siegelte sie allerdings alleine für den Regensburger Juden Märkchel der Veyfel 1391 VI 26 (JS03, Nr. 11, Siegel 3) oder zusammen mit ihrem Mann, nämlich zweimal 1391 III 17 (JS03, Nr. 6, Siegel 2, sowie JS02, Nr. 40, Siegel 2) und 1398 III 29 (JS03, Nr. 22, Siegel 2).

Zur Urkunde, an der das Siegel hängt, vgl. #0000# zu 1384 VII 22.

(ale.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, JS02, Nr. 40, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/JS02/JS-c1-000d.html (Datum des Zugriffs)

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