Judensiegel in Aschkenas (1348-1390)

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Judensiegel 2, Nr. 11

1372 Dezember 2

Siegel des Koblenzer Juden Josef Bonenfant:

Umschrift: […]יו[סף] […] ע (Jo[sef] […]).(1)

(1) Die Umschrift ist heute kaum noch lesbar, da sie stark fragmentiert ist. Von den Brincken, Judensiegel (1963/64), S. 424, las [יו[סף und 'vielleicht de[n] Beinamen טבועה'; Avneri, Seals (1967), S. 168, konnte schon nichts mehr erkennen; Friedenberg, Seals (1987), Nr. 115, S. 223, mit der Lesung: [יו[סף. Aus dem Namen des Siegelführer kann mit hoher Sicherheit auf das hebräische יוסף (Josef) geschlossen werden und die sichere Lesung des Buchstabens 'Ayin' legt bei einem Vergleich mit der Umschrift Moses' Bonenfants/Schoschans nahe, dass auch hier der hebräische Familienname שושן עמק (Schoschan Emek), Rosental, am Ende der Umschrift stand. Da Josef Vater Jakob hieß, spricht einiges dafür, dass die rein hebräische Umschrift des Siegel vollständig lautete: יוסף ב''ר יעקב שושן עמק (Josef, Sohn des Herrn Jakob Schoschan Emek).

Überlieferung:

Koblenz, LHA, Best. 612, Nr. 837, hebr.

  • Friedenberg, Seals (1987), Nr. 115, S. 223 (mit Abb.);
  • Avneri, Seals (1967), Nr. 45, S. 168.
  • Monumenta Judaica Katalog, B, Nr. 178;
  • Urkunden der Stadt Andernach, Nr. 515, S. 45.
  • Ziwes, Kapitalmarkt (1996), bes. S. 61;
  • GJ 3, 1, S. 626;
  • Von den Brincken, Judensiegel (1963/64), Nr. 11, zwischen S. 416 und 417 (Abb.), und 424.

Kommentar:

Beschreibung: Das Siegel ist stark fragmentiert und abgerieben; Dm: ca. 21 mm (Abdruck); Material: Wachs; Form: rund.

Siegelbild: Ein spitzer Wappenschild, darin befindet sich ein nach rechts laufender Stier und links über dem Stier ein Stern.

Das Siegel wurde sehr wahrscheinlich als redend verstanden, da der Stier nach dem Segen Moses (Deut. 33,17: 'Der Erstling seines Stiers - wie herrlich er ist!') mit Josef in Verbindung gebracht wird.

Aussteller der Urkunde war Josef Bonenfant (Ich Joseph eyn Jude zuo Covelenze), der mine selbes Ingesigel an duosen bryeff gehangen hat. Sein Vater hieß Jakob (Bonenfant), weshalb offenbar Mose Bonenfant und Josef Brüder waren. Mose ist spätestens seit 1377 V 10 als Siegelführer überliefert. Zu seinen Siegeln: JS02, Nr. 11 (dort weitere Abdrücke).

Zur Urkunde, an der das Siegel hängt, vgl. #0000# zu 1372 XII 2.

(ale.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, JS02, Nr. 11, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/JS02/JS-c1-000q.html (Datum des Zugriffs)

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