Judensiegel in Aschkenas (1348-1390)
46 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 21.
Judensiegel 2, Nr. 21
1377 Mai 10
Siegel des Koblenzer Juden Mose Bonenfant (Mosche ben Jakov):
Umschrift rechts: [מ]שה במה''ר יעקב [ש]וש[ן עמק] * ([Mo]se, Sohn unseres Lehrers, des Rabbiners Jakob [Sch]oscha[n Emek]); links: [S(IGILLVM) M]OY[SE]. (1)
(1) Die fragmentierte Umschrift kann mithilfe weiterer Abdrücke rekonstruiert werden.
Überlieferung:
Koblenz, LHA, Best. 612, Nr. 839, hebr.
- Friedenberg, Seals (1987), Nr. 117, S. 224 f. (mit Abb.);
- Avneri, Seals (1967), Nr. 47, S. 168 (mit falscher Lesung).
- Monumenta Judaica Katalog, B, Nr. 180.
- Ziwes, Kapitalmarkt (1996), bes. S. 61-65;
- GJ 3, 2, S. 1430, Anm. 137;
- GJ 3, 1, S. 626;
- Ziwes, Reynette (1994), S. 25-40;
- Von den Brincken, Judensiegel (1964/64), Nr. 13, zwischen S. 416 und 417 (Abb. Abguss), und 424.
Kommentar:
Beschreibung: Das Siegel ist stark fragmentiert; Dm: 22 mm (Abdruck); Material: Wachs; Form: rund.
Siegelbild: Ein spitzer Wappenschild, darin befinden sich drei heraldische Rosen (Fünfblätter) 2:1 gestellt; um den Schild ein Sechspass, darin sind rechts neben, links neben und auf dem Schild Tiere (Paradiesvögel und Drachen?).
Das Siegel wurde sicherlich als redend verstanden, da der hebräische Familienname Schoschan Emek übersetzt 'Rosental' bedeutet. Der in den Urkunden verwendete Familienname in lateinischen Buchstaben lautet Bonenfant (Gutkind). Mose Bonenfant und Josef Bonenfant waren sehr wahrscheinlich Brüder und damit Söhne Jakobs (Bonenfant). Josef ist ebenfalls 1372 XII 2 (JS02, Nr. 11) als Siegelführer überliefert.
Moses Siegel ist aus sechs Urkunden bekannt: 1377 V 10
Ausgestellt wurde die Urkunde von Mose und dessen Frau Reynette; Mose kündigte sein Siegel an.
Zur den Personen Mose und Reynette vgl. JS02, Nr. 10.
Zur Urkunde, an der das Siegel hängt, vgl. #0000# zu 1377 V 10.
(ale.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2017
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, JS02, Nr. 21, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/JS02/JS-c1-000s.html (Datum des Zugriffs)
Lizenzhinweis
Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.
Einleitung
Ausführliche Informationen zu den Judensiegeln in Aschkenas finden Sie in der Einleitung von Andreas Lehnertz.