Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 93

1363 Januar 9

Rupiln gen. Runtzart von Scharfenstein bekundet, dass der Rheingraf vom Stein, Junker Hartrad, und Jeckel von Echternach für ihn bei Juden zu Kreuznach 17 Pfund Heller zu Schaden genommen haben. Er gelobt Rückzahlung der Summe samt Schaden bis Halbfasten. Kommt er dem nicht nach, muss er auf Mahnung durch den Rheingrafen oder Jeckel von Echternach hin in eine offene Herberge der Stadt Kreuznach einreiten und dort solange Einlager leisten, bis er Hauptgut und Schaden gänzlich entrichtet hat. Dies gelobt er an Eides statt.

Ich, Ruͦpiln genant Ruͦtzart von Scharpensteyn . . irkennen und duͦn kuͦnt allin luden . . daz ich gebeden han und bieden uch in diesme brieve .. den edeln ionchernn [!] Hartraden, Ringraven von dem Steyn, und Iekeln von Echtirnachen, daz sie von mynen wegen genomen hant und offe mynen schaden syebenzehin ponde hallere zuͦ den iuden zuͦ Cruͦcenachin . . Die selbin siebenzehn ponde hallere gelobin ich, Ruͦpiln vorgenant, zuͦ gelden und zuͦ bezalen bit dem gesuͦche in thwischen hie unde halpfaste nest komet (1), ane geverde . . Weriz abir sache, daz ich dis nit indede, wanne ich dan irmanet werden von den egenanten myme ionchern odir Iekeln, von yren bodden briefen zuͦ huse odir zuͦ hobe odir muͦnt wieder muͦnt .. so sal ich zuͦ stuͦnt ryden zuͦ Crucenachen in die stat in eyne offin hirberge in rehte gyselschafft und sal aldo verliben, nummer dannen kommen, ich inhabe danne ee den vorgenanten ionchern Hartraden und Iekeln und alle die ire von hauͦbitgelde und alme schaden getan, waz dar off gangen were. Und geloben daz zuͦ tuͦne und stede zuͦ halden bit guͦden truͦwin an eydes stat und bit rehter sicherhet [!] vor mich und alle die myne, ane alle argelist und geverde . . Zuͦm eyme urkunde so han ich, Ruͦpiln vorgenant, min inges[igel] an diesen brif gehangen . . Datum secunda feria post Epyphaniam domini, anno domini Mᵒ CCCᵒ LXᵐᵒ (2) tertio.

(1) 1363 März 12.

(2) Statt tertio wollte der Schreiber nachfolgend offenbar zunächst quarto schreiben und hat dann mit mäßigem Erfolg versucht, das qu zu einem t umzugestalten.

Überlieferung:

Anholt, Fürstlich Salm-Salm'sches Archiv, Best. Dhaun, Nr. 831, Orig., dt. und lat., Perg.

  • Urkunden des fürstlich Salm-Horstmar'schen Archives, Nr. 458, S. 263.

(gem./cmc.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 93, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-0043.html (Datum des Zugriffs)

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