Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 58

1357 November 7

Bruder Konrad von Frankfurt, Komtur des Deutschen Ordens zu Mainz, und der gesamte Konvent seines Hauses bekunden, dass sie den Bürgermeistern und dem Rat der Stadt Mainz 21 Schilling Heller Ewiggeld von dem Mainzer Judenerbe zum Hohenbette für eine namhafte Summe verkauft haben. Bezüglich dieses Zinses verzichten sie hinfort auf alle Ansprüche. Eventuell aufgefundene Urkunden oder Zinsbücher, die selbige Gülte betreffen, sind nicht mehr rechtskräftig.

Ich, bruͦder Conrad von Frankenfuͦrt, commenduͤr des duͤtschen huses zuͦ Meintz, und der convent gemeinlich des selben huses bekennen uͦns an disem offen brieve, daz wir von des selben uͦnsers convents wegen den erbern wisen luͤden, den buͤrgermeisteren und dem rade der stat zuͦ Meintz verkauft haben und verkeuffen an disem brieve einundzwentzig schilling heller gelds ierlicher und ewiger guͤlde, die wir und uͦnser hus uf dem iuͤdenerbe zuͦm Hoenbette zuͦ Meintz, uͤnder den iuͤden gelegen, von langen geziden und iaren gehabt han und hatten, uͤmb ein namhaftig gelt, des wir und uͦnser convent gewert und bezalt sin und in des selben uͦnsers huses und convents schuͦlt und notz gekart haben mit den fuͤrworten, daz wir und uͦnser convent daz vorgeschriben erbe des zinses und auch die stat zuͦ Meintz ewiclich aller dinge ledig und los sagen und keine forderuͦnge noch ansprache zuͦ dem selben erbe und der stat zuͦ Meintz haben sollen noch enwuͤln, wir noch uͦnser nachkoͤmlinge, ewiclichen. Und ob wir und der selbe uͦnser convent diheine brieve hetten uber die vorgeschriben guͤld, die zuͦ liechte und zuͦ tage her nach komen moͤchten, oder aber an [!] daz der vorgeschriben zins ierlicher und ewiger guͤld in diheinen uͦnsern zinsbuͤchern von dem datum dis brieves uͤber lang oder uͤber kortz fuͦnden woͤrde, daz die alle als verre, als sie die vorgeschriben einundzwentzig schilling heller gelds ruͤren moͤchten, diheine kraft noch macht haben soͤlnt. Mit uͦrkuͤnde aller der vorgeschriben dinge, so han wir des vorgenanten uͦnsers convents und huses zuͦ Meintz ingesigel an disen brief gehangen. Datum anno domini millesimo CCCᵒ LVIIᵒ, feria tercia proxima ante diem sancti Martini episcopi hiemalis.

Rückvermerk:

Hie hait man abekaufft eyn vndzwentzig schillinge hellre ewiger gulde den zum duschen huse vff den hoenbette (14. Jh.?)

Überlieferung:

Darmstadt, StA, A 2, Nr. 168/421, Orig., dt., Perg.

  • Codex diplomaticus sive anecdotorum 2, S. 530 (Teiled.).
  • Heuser, Namen (2008), S. 283;
  • Salfeld, Mainzer Judenerben (1918), S. 15 f. (mit Quellenauszügen).

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 58, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-0068.html (Datum des Zugriffs)

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