Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 20

1350 Juli 15

Johann [II.], Abt des Klosters zu Hersfeld, bekundet, dass er sich der Güter und Habe der in Hersfeld ansässigen Juden von Reichs wegen bemächtigt hat. Dabei haben sich seine Bürger zu Hersfeld als förderlich und gutwillig erwiesen. Sollten die Bürger oder die Stadt nun wegen der Juden von irgendjemandem oder in rigendeiner Weise verklagt werden, so wird sich der Abt in dieser Sache, wo auch immer es sei, getreulich für sie verantworten.

Wir, Iohan, von Godis gnadin apt des styftes zu Hersfelde, bekennen uffinliche an diseme genwrtigen brive alle [!] den, diᵉ in sehin oder horen lesen .. daz wir uns der iuden gudts und habe, diᵉ biᵉ uns gesezzen waren, habin undirwnden [!] von eynes riches wegen. Da han uns unse burgere zu Hersfelde zu gefordert und guden willen dar zu bewiset. Und weriz, daz unse vorgenanten burgere und diᵉ stad beteydinget wrden [!] von der iuden wegin, von weme daz were oder wilchirleyᵉ rede oder anesprache un [!] da vone instuͦnde, des wllen und sullen wir siᵉ guͤtliche und getruweliche inkruden und vorantwrten an allin steten .. Und des zu eynem vestin urkunde gebin wir un disin briͤf mit unserme ingesigele vestliche vorsigelt .. Datum anno domini MᵒCCCᵒLᵒ, in Divisione beatorum apostolorum.

Überlieferung:

Marburg, StA, Urk. 48, Nr. 105, Orig., dt. und lat., Perg.

  • Demme, Nachrichten 1 (1891), Beilage 22, S. 122 (mangelhaft).
  • Bad Hersfeld. Textheft (2007), S. 14 und 33;
  • GJ 2, 1, S. 357;
  • Neuhaus, Geschichte (1927), S. 100;
  • Butte, Stift und Stadt Hersfeld (1911), S. 32.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 24.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 20, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-009z.html (Datum des Zugriffs)

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