Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 445

1390 September 8

In dem Seligenstädter Sendweistum vom Donnerstag nach Antonius 1390 (die artikele vom synde, anno domini MCCCLXXXX, feria quinta post Anthonii martiris) (1) lautet das erste Urteil des erzbischöflichen Sendgerichts, dass ein wucherer an drei Sonntagen hintereinander vor dem Kreuz in wollenem Hemd und barfuß mit dem Weihwasser um die Kirche zu gehen habe. Dabei soll er einen Judenhut auf dem Kopf tragen (eyn iuden hut uff han) und einen Besen in seiner Hand halten. Wenn er dann um die Kirche herum gegangen ist, muss er quer vor der Kirchentür liegen und die Leute über sich hinwegschreiten lassen. Will er indes diese Buße nicht auf sich nehmen, schuldet er dem Erzpriester sechs Pfund Heller und einen Hälbling und jedem Schöffen 20 gängige Pfennige.

(1) 1390 September 8.

Überlieferung:

Seligenstadt, StadtA, Seligenstädter Weistümer und Willküre 1390-1542, S. 8, Orig. (Stadtbuch-Fragment), dt., Perg.

  • Weistümer und Dorfordnungen in der Region Starkenburg, Nr. 98, S. 381;
  • Makariopolis. Doku 2002308, S. 12 (Faksimile, neuhdt. Übers. S. 8);
  • Weisthümer 5, S. 503 f. (fehlerhaft);
  • Steiner, Geschichte (1820), S. 343 f. (fehlerhaft).
  • Neumann, Kirchenbuße (2002), S. 164;
  • GJ 3, 2, S. 1364, Anm. 14;
  • Becker, [Art.] Seligenstadt (1957), S. 398;
  • Thudichum, Geschichte (1894), S. 224.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 445, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-00a6.html (Datum des Zugriffs)

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