Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 446

1390 [September 16]

Der Autor des Chronicon Moguntinum schreibt, dass der König im Jahr 1390 ein Edikt erließ, wonach die Juden sämtliche Pfandbriefe und Pfänder ihren Schuldnern auszuhändigen hätten (1), wogegen einige Städte, insbesondere im Rheingebiet, Widerspruch eingelegt hätten: Anno predicto edictum exiit a rege Romanorum, quod omnes judei literas pignoracionis et omnia que a christianis […] (2) status et condicionis existeret, reddere suis debitoribus deberent, quod anno eodem et in sequenti inmediate factum est, quamvis alique civitates libenter contradixissent, presertim civitates Renenses. (3)

(1) Deutsche Reichstagsakten (1376-1486), Bd. 2, Nr. 174, S. 312-314 (und weitere). Zu den Judenschuldentilgungen von 1390 vgl. Süßmann, Judenschuldentilgungen (1907); Hruza, Anno domini (2005).

(2) Lücke, die Georg Waitz in der Fußnote der jüngeren Edition mit acceperunt, cuiuscumque zu ergänzen vorschlägt.

(3) Der explizit nur im Chronicon Moguntinum überlieferte und in der Forschung nicht beachtete Widerspruch der Städte gegen die Tilgung sämtlicher Judenschulden dürfte auf zu erwartende negative Folgen für die städtische Ökonomie zurückzuführen sein. Zur Regelung der Judenschuldentilgungen im Mittelrheingebiet vgl. Süßmann, Judenschuldentilgungen (1907), S. 136-145.

Überlieferung:

  • Chronicon Moguntinum (1885), S. 65;
  • Chronicon Moguntinum (1882), S. 223.

(jmü.) / Letzte Bearbeitung: 24.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 446, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-00br.html (Datum des Zugriffs)

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