Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Worms (1348-1390)

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Bm. Worms 2, Nr. 41

1365 August 21, Heidelberg

Pfalzgraf Ruprecht [I.] bekundet, dass er Josel, Gumpel Dufel von Würzburgs Sohn, mit Frau, Kindern und Gesinde auf drei Jahre, gerechnet ab dem Datum der Urkunde, in seinen Schutz und seine Gnade aufgenommen hat. In dieser Zeit will er sie so wie seine anderen Juden, die in der Kurpfalz ansässig sind, schirmen und verantworten.

Wir, Rupr[echt I.] etc., bekennen, daz wir Iosel, Gumpel Dufels son von Wirtzeburg (1), unde sine husfrauwᵉ, sine kinder und sin ingesinde, die ane geverde in sime brode sint, (2) in unsern schirm und gnade genomen und entpfangen haben, nemen und entpfahen mit disem gegenwertigen br[ief] dise neste druͦ iar off disen hutigen tag, als datum diz br[iefs] sprichet an zuͦ zelen. Den selben Iosel, sine husfrauwᵉ, sine kinder und ingesinde, als sie vorbenant sint, sollen und wollen wir (3) die selben nesten druͦ iar als ander unser iuden, die in unserm lande geseszen sint, schirmen ane geverde und verantwerten. Mit ork[unde] diz br[iefs,] versigelt mit unserm anhangenden ing[esigel]. Datum Heidelberg, quarta feria infra octavas Assumpcionis gloriose virginis Marie, anno domini MᵒCCCLXVᵗᵒ.

(1) Im Gegensatz zu Regesten der Pfalzgrafen am Rhein 1, Nr. 3574, S. 213, und Ziwes, Studien (1995), Nr. 290, S. 302, dürfte vom Pfalzgrafen nicht ein Jude namens Josel Gumpel aufgenommen worden sein, sondern ein Jude namens Josel, dessen Vater Gumpel Dufel von Würzburg hieß. Bei 'Dufel' = Teufel oder auch 'Soten' = Satan/Teufel handelt es sich um einen im späten 14. und im 15. Jahrhundert verschiedentlich nachweisbaren Zunamen von - möglicherweise miteinander verwandten - Juden; vgl. GJ 3, 2, S. 828, Anm. 505.

(2) An dieser Stelle stehen zwei oder drei durchgestrichene, verschriebene Buchstaben.

(3) Vorstehendes Fürwort wurde über der Zeile eingefügt.

Überlieferung:

Karlsruhe, GLA, Best. 67, Nr. 806, fol. 62v, Abschr. (leicht gekürzt, gleichzeitig), dt. und lat., Papier.

(Gerd Mentgen) / Letzte Bearbeitung: 02.10.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, WO02, Nr. 41, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WO02/WO-c1-000q.html (Datum des Zugriffs)

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