Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Worms (1348-1390)

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Bm. Worms 2, Nr. 49

1366 November 11, Heidelberg

Pfalzgraf Ruprecht [I.] bekundet, dass er all seinen Juden, die jetzt oder später in Heidelberg wohnen, unterschiedslos das Privileg gegeben hat, in den nächsten sechs Jahren nach dem Datum dieser Urkunde alljährlich zu Sankt Martin nur 100 gute Gulden als Bede und keine weitere Steuer an den Pfalzgrafen zu bezahlen. Ausgenommen von dieser Regelung ist Ruprechts Jude Gottlieb, der bei seinen eigenen Freiheiten bleiben soll, die ihm der Pfalzgraf vormals in einer Urkunde garantiert hat.

Wir, Rupr[echt] etc., bekennen, daz wir von unsirn besundirn gnaden allen unsirn iuden, die i[n]gnode in unser stad zuͦ Heydelberg seshaftig sin odir her nach da selbis seshaftig werdent, wer die sin unde von wanne sie kamen, soliche nachschrieben gnade geben unde tuͦn, daz sie uns diese neste sehes iare, an zuͦ zelne von diesem hutigen dage, als dieser brieff geben ist, ygliches iares in den selben sehes iaren uff sante Martins dage zuͦ rechter bede hundirt gulden guter unde geber dienen unde geben sullen. Unde da midde sint sie qujt ir rechter bede, wanne sie uns die iars, mit namen hundirt gulden, geben haben. Unde nemen uz Gotlieben, unsirn iuden, der sal mit den obgenanten sachen nicht haben zuͦ schaffen, sundir er sal bliben bij den gnaden unde friheyden, die wir yͤme vormals mit unsirm briefe getan haben. Des zuͦ urkunde geben wir etc. Datum Heydelberg, die beati Martini episcopi, anno domini MᵒCCCᵒLXVIᵒ.

Überlieferung:

Karlsruhe, GLA, Best. 67, Nr. 806, fol. 97r, Abschr. (leicht gekürzt, gleichzeitig), dt. und lat., Papier.

(Gerd Mentgen) / Letzte Bearbeitung: 02.10.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, WO02, Nr. 49, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WO02/WO-c1-000w.html (Datum des Zugriffs)

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