Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Worms (1348-1390)

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Bm. Worms 2, Nr. 57

1369 Mai 9, Heidelberg

Pfalzgraf Ruprecht [I.] der Ältere bekundet, dass er, da der Friedhof seiner Juden in Heidelberg so eng ist, dass diese nach ihrem Bekunden kaum noch Juden dort bestatten können (wannᵉ unser iuden zuͦ Heidelberg frithoffe so enge ist, daz sie nicht me iuden dar inn wol gelegen mogen, als sie uns gesagit habent), ihnen auf ewig die Gnade gewährt hat, ihre Begräbnisstätte um die Gasse in ihrer vollen Breite zu erweitern, die an ihrem Friedhof vorbei auf der Seite verläuft und abzweigt, auf der seine Stadt Heidelberg liegt, soweit sich dieser Weg entlang der Nekropole erstreckt (die gasze, die an irem frithoffe abeget off die site, als unser stat Heidelberg gelegen ist, wie wid die gasze ist und nach der lenge oben her abe mit nyden usz, als lang der selbe iuden frithoff itͤzunt ist). Diese Gasse verfügt künftig über dieselben Freiheiten wie der Friedhof (alle die friheit, die ihr furg[enant] frithoff hat). Die Juden dürfen sie entsprechend in Besitz nehmen und bebauen (innemen und buwen). Der Pfalzgraf gebietet jedermann, diese Privilegien der Juden auf ewig zu achten und letztere diesbezüglich in keiner Weise zu behindern.

Datum Heidelberg, vigilia Ascensionis domini, anno MᵒCCCᵒLXᵒ nono.

Überlieferung:

Karlsruhe, GLA, Best. 67, Nr. 806, fol. 129v, Abschr. (leicht gekürzt, gleichzeitig), dt. und lat., Papier.

(Gerd Mentgen) / Letzte Bearbeitung: 02.10.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, WO02, Nr. 57, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WO02/WO-c1-0015.html (Datum des Zugriffs)

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