Quellen zur Geschichte der Juden in der Mark Brandenburg (1273–1347)

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Brandenburg 1, Nr. 37

1319 September 30, Berlin

Herzog Rudolf [I.] von Sachsen[-Wittenberg] und sein Mündel, Markgräfin Agnes, bestätigen gemeinsam den Städten Berlin und Cölln bestimmte Rechte. Unter anderem sollen die Juden keinen ungerechtfertigten Wucher nehmen:

Presertim volumus quod nullus Judaeus civitatum predictarum indebitam recipiat vsuram et inconsuetam, sed eam tantummodo (1) exigat que est ab antiquis temporibus racionabilis approbata, nec eligat graves denarios de levibus nec aliquos novos denarios facit sive cudet. (2)

Siegelankündigung beider Aussteller.

Actum et datum Berlyn anno Domini millesimo tricentesimo decimo nono, in crastino die Michahelis Archangeli. (2)

Zeugen (3): Hermannus de Wederde, Bernardus de Nygrep, Friedrich von Alvensleben, Offo de Zlywen dictus, Suy'dengher (4) dictus de Rechchenberg, Henning dictus de Vorlant, Hermannus de Nebedde, Conradus dictus Bogelsak, Rudolfus de Drisule, milites und viele (ungenannte) mehr.

(1) Nach Historisch-diplomatische Beiträge 2, S. 18-20: tautummodo.

(2) Nach Historisch-diplomatische Beiträge 2, S. 18-20.

(3) Nach Historisch-diplomatische Beiträge 2, S. 20; vgl. auch die Zeugenliste zu BR01, Nr. 36.

(4) Nach Historisch-diplomatische Beiträge 2, S. 20; meint: Swidinger oder Svydengher.

Überlieferung:

Aufbewahrungsort unbekannt, lat.

  • UB zur Berlinischen Chronik, Nr. 50, S. 35–37 (mit dt. Übers.);
  • Historisch-diplomatische Beiträge 2, S. 18–20;
  • Küster, Altes und neues Berlin 4 (1737), S. 155 (nach Hist.-dipl. Beitr. nicht korrekt).
  • Urkundenbestand des Stadtarchivs Berlin (masch.), Nr. 26, S. 97;
  • Regesten der Markgrafen von Brandenburg, Nr. 2765, S. 816 f.
  • GJ 2, 1, S. 70;
  • Heise, Juden (1932), S. 46 f.
  • Sello, Berichtigungen (1882), S. 61;
  • Sello, Gerichtsverfassung (1881), S. 98;
  • Fidicin, Chronik (1868), Sp. 62.

Kommentar:

Die hier bearbeitete Quelle steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Urkunde BR01, Nr. 36. Inwieweit etwaige Unterscheidungen durch die kopiale Überlieferung zustande gekommen sind, ist kaum zu ermitteln. Möglicherweise handelt es sich um ein- und dieselbe Quelle in den entsprechend modifizierten Ausfertigungen für Berlin und Cölln respektive Spandau.

(jrc.) / Letzte Bearbeitung: 11.09.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2013, BR01, Nr. 37, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/BR01/CP1-c1-01yh.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

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