Das Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie (1273-1347)

Zurück zur Übersicht

226 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 67.

Kölner Judenschreinsbuch 1, Nr. 67

1289 März 15

Im so genannten Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie wird folgendes Immobiliengeschäft in einer hebräischen Urkunde und einem lateinischen Eintrag festgehalten:

Jakar ha Aluv, Sohn des Rabbiners R. Samuel haLevi s.A. (יקר העלוב בן הרב ר׳ שמואל הלוי ז׳צ׳ט׳ו׳ל׳ה׳ה׳) und Jakob haAluv, Sohn R. Josefs s.A. (יעקב העלוב ב׳ר׳ יוסף ה׳כ׳מ׳), bestätigen mit ihrer Unterschrift, dass Frau Gutheil (מרת גוטהייל), [Witwe des Isaak von der Judenpforte zu Tienen], und deren Söhne aus St. Truiden (טרודא) die Hälfte eines Hauses mit Hof und Garten R. Jakob, Sohn R. Chakims von Koblenz (ר׳ יעקב בר׳ חכים מקופלנץ), [und dessen Frau Hanna] (2) verkauft haben. Die Immobilie liegt neben dem großen Haus "von Aachen" (מאייש) gegenüber dem erzbischöflichen Palast, genannt "Saal" (ארמון ההגמון הקרוי זֵלְא), [und dem Haus "Birkelin"] (1).

ומה שידענו כתבנו וחתמנו לעדות נאמנה ("Was wir wussten, haben wir zum zuverlässigen Zeugnis niedergeschrieben und unterzeichnet"). [Actum anno domini m° cc° lxxxviii, vigilia beati Heriberti] (3).

(1) Topographische Ergänzung nach lateinischer Parallelüberlieferung.

(2) Nennung der Frau nur in der lateinischen Parallelüberlieferung.

(3) Datum des lateinischen Eintrags.

Überlieferung:

Köln, HASt, Schreinsbücher, Nr. 107, fol. 11v, Orig., Perg.

Druck: Judenschreinsbuch Laurenzpfarre, Nr. 187, S. 67.

Literatur: Cluse, Studien (2000), S. 24 f. (zu den Ortsbezeichnungen); GJ 2, 2, S. 822; Kober, Grundbuch (1920), S. 144.

Kommentar:

Zum Kölner Judenschreinsbuch vgl. KS01, Nr. 1. Das Regest basiert weitgehend auf der hebräischen Vorurkunde. Der parallel überlieferte lateinische Schreinsbucheintrag weist lediglich wenige Abweichungen auf: So werden die namentlich genannten Aussteller als Vertreter der Kölner Judengemeinde bezeichnet (magistratus iudeorum Coloniensis), die Kinder als Mitverkäufer nicht genannt und die Veräußerung der Hof- und Gartenhälfte verschwiegen.

(bel./mno./rba.) / Letzte Bearbeitung: 05.04.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, KS01, Nr. 67, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KS01/CP1-c1-01ow.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht