Das Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie (1273-1347)

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Kölner Judenschreinsbuch 1, Nr. 217

1340 Januar 28

Im so genannten Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie wird folgendes Immobiliengeschäft in einer fragmentarisch erhaltenen hebräischen Urkunde und zwei lateinischen Einträgen festgehalten:

Suskint von Frankfurt (de Vrankenvordia) und dessen Frau Gudula, Juden, haben dem Juden Isaak von Dülken (de Dulken), [Sohn R. Menachems] (ר׳ יצחק בר׳ מנחם מדולקנא) (1), und dessen Frau Muskata die feldwärts gelegene Hälfte des Hauses genannt "Zum Boten" sowie ein Drittel des angrenzenden Hauses übertragen und aufgelassen. Sie besitzen die Immobilienanteile damit gemäß der bereits zwischen Isaak und Muskata auf der einen und dem Juden Natan von Remagen (de Remagen) auf der anderen Seite getroffenen Vereinbarung, über die eine hebräische Urkunde ([...] prout in litteris iudaijcis [...]) existiere.

Datum feria vi post conversionem beati Pauli apostoli, anno domini m° ccc° xl.

(1) Ergänzung nach hebräischer Parallelüberlieferung.

(2) Topographische Ergänzung nach lateinischer Parallelüberlieferung.

Überlieferung:

Köln, HASt, Best. Schreinsbücher, Nr. 107, fol. 25v, Orig., Perg.

Druck: Judenschreinsbuch der Laurenzpfarre, Nr. 371 f., S. 165.

Literatur: Kober, Grundbuch (1920), S. 156; Keussen, Topographie 1 (1910), S. 191.

Kommentar:

Zum Kölner Judenschreinsbuch vgl. KS01, Nr. 1. Aufgrund des fragmentarischen Erhaltungszustandes der hebräischen Vorurkunde basiert das Regest auf den lateinischen Einträgen, die in ansonsten identischem Wortlaut zum selben Datum für die Anteile an beiden Immobilien vorgenommen wurden. Die offenkundig als Vorlage für beide Einträge fungierende hebräische Urkunde liefert lediglich folgende Informationen: "[...] das Haus 'von Bote'" R. Isaaks, Sohn R. Menachems von Dülken (ר׳ יצחק בר׳ מנחם מדולקנא) sowie ein Drittel des westlich daneben stehenden Hauses mit allen Gebäuden". Zu Suskint von Frankfurt siehe KS01, Nr. 210.

(bel./mno./rba.) / Letzte Bearbeitung: 21.06.2011

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, KS01, Nr. 217, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KS01/CP1-c1-01tu.html (Datum des Zugriffs)

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