Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen

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Westfalen 1, Nr. 102

1323 März 21, Nürnberg

König Ludwig [IV., der Bayer] teilt den Ratsherren und Bürgern von Dortmund mit, er habe dem Grafen Heinrich von Waldeck ihren Schutz anvertraut und fordert sie auf, diesem gehorsam zu sein. Die Bürger sollen dem Grafen über die dem Reich in Dortmund zustehenden Rechte und Einkünfte informieren und ihm behilflich sein, Entfremdetes wiederzugewinnen. Außerdem trägt er den Bürgern auf, die Juden der Stadt als seine Kammerknechte anzusehen, damit sie, wie sie von Recht und Gewohnheit gehalten seien, dem Grafen gehorchen: Preterea precipimus et mandamus, ut iudeos civitatis vestre camere nostre servos tales habeatis, ut sepedicto Heinrico contemplacione regia, sicut de iure et conswetudine tenentur, obediant et intendant.

Datum in Nurenberg XIIᵒ kalendas aprilis anno domini millesimo trecentesimo vicesimo tertio, regni vero nostri anno nono. (1)

(1) König Ludwig hatte 1320 Juni 20 dem Grafen versprochen, ihn für Verluste, die ihm durch Unterstützung des Königs erwüchsen, zu entschädigen; vgl. Grundlage der Waldeckischen Landes- und Regentengeschichte 1, Nr. 64, S. 143. Schon 1326 wurde dem Grafen Gottfried von Sayn die Schirmherrschaft übertragen, ohne dass hier der Judenschutz mit erwähnt wird; vgl. Maser, Dortmund (1911/12), S. 9 f., und WF01, Nr. 117.

Überlieferung:

Marburg, StA, Urk. 85, Nr. 10415, Orig., lat., Perg.

(Diethard Aschoff) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2023

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WF01, Nr. 102, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WF01/CP1-c1-0289.html (Datum des Zugriffs)

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