Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Worms (1348-1390)

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Bm. Worms 2, Nr. 123

1387 August 22, Heidelberg

Pfalzgraf Ruprecht der Ältere [I.] bekundet, dass Gumprecht von Heidelberg und seine Tochter Zippora, seine Ehefrau, seine [weiteren] Kinder und sein Gesinde, Ruprechts Juden sind. Dafür soll Gumprecht alljährlich zu Martini in den nächstfolgenden drei Jahren mit einem Zins in Höhe von 12 Gulden dienen, aber dafür mit den Steuern der anderen pfalzgräflichen Juden nichts zu tun haben. Gumprecht erhält dieselben Freiheiten, die der Pfalzgraf seinen Juden zu Heidelberg gewährt hat. Abraham Kohel hat den gleichen Schutzbrief wie Gumprecht und gibt dem Pfalzgrafen an Zins 15 Gulden. Enschin gibt 45 Gulden und hat den gleichen Schutzbrief. Simelin gibt 30 Gulden und hat den gleichen Schutzbrief. Lazarus gibt 35 Gulden [und hat den gleichen Schutzbrief]. Drostelin von Mosbach [gibt … Gulden und hat den gleichen Schutzbrief].

Wir, Rupr[echt] der elter etc., bekennen etc., daz Gumprecht von Heidelberg und sin dochter Cyppor, sin wip, kindere und ingesinde, die ane geverde in sym brode sint, unser iuden sint. Des sal uns derselbe Gumprecht iglichs iars uff sant Martins tag (1) dise nehsten dru iare nach einander folgende XII gulden zu zins dienen und sal mit andern unsern iuden mit sture, schossunge oder andere ding zu geben nit zuͦ scheffen han, ane geverde. Und sal auch alle die gnade und friheid han, die unser iuden zu Heidelberg von uns hant, ane alle geverde. Ork[unde] dis br[iefs] versig[elt] mit unserm anhangenden inges[igel]. Datum Heidelberg, quinta feria ante Bartholomei apostoli, anno domini MCCCLXXX septimo.

Item (2) Abraham Kohel habet etc. litteram domini in tali forma ut praesciptum de Gumprecht et dabit domino XV florenos pro censu. Datum ut supra.

Item (3) Enszgin dabit (4) XXXXV florenos et habet litteram domini ut in forma praescripta. Datum ut supra.

Item Symelin dabit XXX florenos et habet etc. litteram domini in forma praescripta. Datum ut supra.

Item Lazarus dabit XXXV florenos [……………] (5)

Item Drestelin de Mosebach […………….] (5).

(1) November 11.

(2) An dieser Stelle steht entweder das abgekürzte Wort dictus oder ein durchgestrichenes dms für dominus.

(3) An dieser Stelle steht durchgestrichen: Eng.

(4) An dieser Stelle steht ein durchgestrichenes Zahlzeichen.

(5) Durch eine schwere Beschädigung des Blattes ist mehr nicht mehr lesbar.

Überlieferung:

Karlsruhe, GLA, Best. 67, Nr. 807, fol. 96v-97r, Abschr. (leicht gekürzt, gleichzeitig) und Notizen, dt. und lat., Papier.

(Gerd Mentgen) / Letzte Bearbeitung: 02.10.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, WO02, Nr. 123, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WO02/WO-c1-001c.html (Datum des Zugriffs)

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