Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Worms (1348-1390)

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137 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 115.

Bm. Worms 2, Nr. 115

1386 Juni 20, [Köln]

Die Richter, die Schöffen, der Rat und die anderen Bürger der Stadt Köln bekunden, dass ihre Fehde mit Graf Dieter [VIII.] von Katzenelnbogen, seinen Helfern und seinen 'Mitreitern' mit der Stadt Köln wegen des Juden Mannus von Köln, wohnhaft zu Worms, mit dem heutigen Tag gänzlich geschlichtet und gesühnt ist. Die Kölner wollen weder selbst noch durch ihre Helfer oder sonst jemanden den Grafen doer dessen Helfer und 'Mitreiter' wegen dieser Sache oder etwas, was sich vordem im Zusammenhang damit ergeben hat, vor Gericht oder ohne Gericht, anklagen oder beschweren oder anklagen oder beschweren lassen. Aufkündigungen des Bürgerrechts vor diesem Hintergrund sollen wieder zurückgenommen und an den Gefangenen und Missetätern keine Vergeltung geübt werden. Die Stadt kündigt ihr Siegel ad causas an.

Wir, richtere, scheffenn, rait ind andere burgere der stat van Coelne, doin kunt allen luden ind bekennen oevermitz desen brief vrͦ uns ind alle unse helpere, dat wir mit dem hoegeboiren herren herren Diethart greven van Katzenellenboigen ind mit allen synen helperen ind mederyderen, die up unsme schaden synt geweist, sij syn vyant of nyet vyant geweist op desen hudigen dach, datum dis briefs, gentzlige, lutlige ind zuͦmail geslicht, gescheiden ind gesoynt syn van alsulcher vertschaff (1) weigen, als he an uns ind unse stat gelaicht ind gekuert hatte van Mannus weigen van Coelne, des iueden wonende zo Wormtze, also, dat wir noch unse burgere noch helpere noch nyeman anders van unsen weigen den vurgenanten herren noch syne helpere ind medrydere, sij syn vyant of nyet vyant geweist, umb deser selver sachen wille noch umb allet, dat sich dar umb uperstanden haven mach aichtermails, nimmerme, mit gerichte of sunder gerichte, ansprechen, kroeden noch besweren en soilen oevermitz uns selver of yeman anders van unsen weigen. Vortme so soilen alle upgegheven bene (2) indt burgschaff, die herumb upgegheven synt, weder gheven ind verleent werden, so wanne des gesunnen wirt, vert alle gevangenn ind alle ungehaurn gelt quyt, sunder alrekunne argelist ind geverde. Ind das zo urkunde so hain wir unser steede ingesegel ad causas an desen brief gehangen. Datum anno domini MCCCᵐᵒLXXX sexto, in vigilia Sacramenti. (3)

(1) Gemeint ist wohl 'Feindschaft'.

(2) Die Bedeutung vorstehenden Worts ist unklar.

(3) Vgl. WO02, Nr. 113, WO02, Nr. 114 und WO02, Nr. 117.

Überlieferung:

Köln, HAStadt, Best. 20, Nr. 2, fol. 10v-11r, Konzept, dt., Papier.

(Gerd Mentgen) / Letzte Bearbeitung: 05.10.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, WO02, Nr. 115, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WO02/WO-c1-002p.html (Datum des Zugriffs)

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