Prof. Dr. Michael Brocke hielt den 18. Arye Maimon-Vortrag
Für den 18. Arye Maimon-Vortrag des Instituts für Geschichte der Juden der Universität Trier, mit dem das Mainzer Akademieprojekt eng verbunden ist, konnte der Direktor des Salomon Ludwig Steinheim-Instituts in Essen, Prof. (em.) Dr. Michael Brocke, als Referent gewonnen werden.
Vor dem gefüllten Hörsaal E der Universität Trier hielt der emeritierte Düsseldorfer Professor für Jüdische Studien am Abend des 18. November einen Vortrag mit dem Titel „‘Ihr Ruhen sei Herrlichkeit‘. Zur Sepulkralkultur der SchUM-Gemeinden (Speyer, Worms und Mainz) im Mittelalter.“ Der Vortrag stand im Blickpunkt der aktuellen Bemühungen des Landes Rheinland-Pfalz um die Anerkennung des jüdischen Kulturerbes in den SchUM-Städten als Weltkulturerbe. Während von den jüdischen Friedhöfen von Mainz und Speyer lediglich einige Steine erhalten sind, gilt der „Heilige Sand“ in Worms als der älteste noch bestehende jüdische Friedhof in Europa. Dieser ist nicht nur Zeugnis der Bedeutung der jüdischen Gemeinde von Worms, sondern auch Kulminationspunkt der jüdischen Memorialkultur und eine prominente Sehenswürdigkeit in Worms. Ausgehend von den vielfältigen Grabinschriften der SchUM-Städte zeichnete der wohl beste Kenner dieser Quellen ein faszinierendes Bild jüdischer Sepulkral- und Memorialkultur am Mittelrhein.
Während die wenigen erhaltenen Mainzer Grabinschriften für den Zeitraum zwischen 1273 und 1347 auf der Website des Mainzer Akademieprojekts in Form von Regesten online zugänglich und die 15 überlieferten Epitaphe aus Speyer bereits zur online-Publikation im Rahmen des Teilcorpus Speyer vorbereitet sind, ist Dr. Klaus Cuno (Bonn) als unentgeltlich am Projekt Mitwirkender zurzeit damit beschäftigt, die etwa 300 Wormser Steine für diesen Zeitraum zu bearbeiten.