Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Bamberg (1273-1347)

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Bm. Bamberg 1, Nr. 9

1327 März 27, Bamberg

Bischof Heinrich [II.] von Bamberg beurkundet, dass er angesichts seiner Schulden, insbesondere bei der römischen Kurie (hof ze Rome), mit den Bamberger Bürgern, soweit diese innerhalb des Stadtgerichts wohnen, eine auf seine Lebenszeit beschränkte Vereinbarung über die von ihm von den Bewohnern jeweils am Walpurgistag (je auf sant Walpurg tak) (1) zu erhebende Steuer getroffen hat. Sie soll zum nächsten Steuertermin (von sant Walpurg tag der schierst kumt) (2) 600 und in den fünf darauf folgenden Jahren 500 Pfund Heller betragen. Sollten die Bürger dem Bischof zum vereinbarten Termin die Summe nicht zahlen, verpflichten sie sich, dem Bischof die Zinsen zu entrichten, wenn er die offenstehende Summe bei Juden aufnimmt (welhen schaden wir der selben fumf hundert pfunt hin nach an den Jude nemen).

Ankündigung des bischöflichen Siegels.

Zeugen: Hermann, Abt von Michelsberg (Munchperg), Friedrich von Hohenlohe, Dekan, Heinrich, Kantor (sanchmeister), Eberhard von Hohenberg, Scholaster der Chorherren zu Bamberg (schulmeister korherren ze Babenberch) (3), Apollonius, Pfarrer von Liebfrauen, Ritter Otto von Aufseß (Aufsezze) und Konrad von Gich (Gych).

Der prief ist geben zu Babenberch nach Christes gepurd dreutzehen hundert jar dar nach in dem siben und czweinzigstem jar an dem nehstem freitag nach unser Frowen tak in der Vasten.

Rückvermerk:

600 Pf. Heller habn die Bürger dem Bruder Heinrich dominicaner Bischof alhi gebn müssn 1327 (fnztl.)

(1) Mai 1.

(2) 1327 Mai 1.

(3) Bei dem Bamberger Domkpitel handelte es sich um ein reguliertes Chorherrenstift.

Überlieferung:

Bamberg, StA, BU, Nr. 1926, Orig., dt., Perg.

Kommentar:

Ebenso wie seine Vorgänger Wulfing (1304-1318) und Johann Wulfing (1322-1324) sah sich Bischof Heinrich von Bamberg (1324-1328) veranlasst, bezüglich der Steuern Bamberger Bürger betreffend die Abzahlung von Schulden des Bischofs nicht zuletzt bei Juden zu urkunden. Weitere Urkunden zu dieser Angelegenheit sind überliefert aus den Jahren 1313 (BA01, Nr. 3), 1322 (BA01, Nr. 6) und 1332 (BA01, Nr. 10). Hinzu kommt ein vor 1312 Juni 29 zu datierendes Deperditum (BA01, Nr. 2); vgl. auch Kloos, Urkunde (1967).

(Kathrin Geldermans-Jörg) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2023

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, BA01, Nr. 9, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/BA01/CP1-c1-009m.html (Datum des Zugriffs)

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