Quellen zur Geschichte der Juden in der Mark Brandenburg (1273–1347)

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Brandenburg 1, Nr. 131

1347 Juli 12, Berlin

Markgraf Ludwig der Ältere bestätigt die landesweit gültige Münzordnung seines Hauptmanns Friedrich von Lochen für die Mark Brandenburg (in vnsir marke). Neben einer verbindlichen Stückelung zu festgesetzten Gewichten wird eine Verantwortlichkeit der Münzmeister festgehalten. Die kontinuierliche Münzverschlechterung wird eingedämmt:

Och so sal nimant nuwe silber machen, noch cristen noch iude. Wer da mit be griffin wirt, den sal man uf halden vor eynen velscher […]. Och so sal en kein jode silber koufin anders wan ez von aldere wonheit gewesit ist.

Desweiteren werden Regelungen für die Überwachung und korrekte Ausführung der Bestimmungen festgehalten. Insbesondere sollen Fälscher konsequent verfolgt werden.

Es siegelt – wie angekündigt – der Aussteller.

[…] nach gotis geburd drizehenhundert Jar, in dem sibin vnd vierzigstem [Iare] (1) an sente Margreten abinde.

Rückvermerk:

[1] Markgraf Ludwigs Münzordnung für die Mark 1347 (19./20. Jh.); [2] Literae [– ein Wort unleserlich – ] Ludovici vber muntze (frühneuzeitlich); [3: ältere Registraturangabe]: N 29

(1) Durch Einschnitt für Pressel gestört.

Überlieferung:

Brandenburg a. H., StadtA, 0.3.-1, Orig.; Altüberlieferung einer weiteren Ausfertigung ehemals im StadtA Königsberg (in der Neumark), Nr. 43 (Angabe nach Druck CDB 1, 19, S. 209 f., Nr. 63), dt., Perg.; Potsdam, LHA, Rep 16 Oelrichs, Nr. 19, Bl. 36 f.; sowie ( nach Angabe in Regesten der Urkunden "Kurmärkische Stände", Nr. 41, S. 54 f.): Potsdam, LHA, Rep. 16 E, Nachlass Seidel, Nr. 2, Bl. 75 f.

  • CDB 3, 1, Nr. 28, S. 27 f.
  • Regesten der Urkunden "Kurmärkische Stände", Nr. 41, S. 54 f.;
  • Regesta historiae Neomarchicae 1, S. 170.
  • Tewes, Aspekte (2010), S. 14–16;
  • Schultze, Mark Brandenburg 2 (1961), S. 68;
  • Heise, Juden (1932), S. 77;
  • Klöden, Diplomatische Geschichte 3 (1845), S. 154–157.

Kommentar:

Die Quelle ist im CDB gleich dreimal gedruckt (CDB 1, 19, Nr. 63, S. 209 f.; CDB 1, 21, Nr. 95, S. 160 f.; CDB 3, 1, Nr. 28, S. 27 f.), jeweils mit geringfügigen, v. a. sprachlichen Unterschieden. Während der Druck CDB 3, 1, Nr. 28, S. 27 f., bei einigen Abweichungen doch recht klar der hier bearbeiteten Archivalie aus Brandenburg a. H., Stadtarchiv, zuzuordnen ist, dürfte die Vorlage für CDB 1, 19, Nr. 63, S. 209 f., damals im Stadtarchiv Königsberg unter Nr. 43 lagernd, heute nicht mehr zugänglich sein. Die Edition CDB 1, 19, Nr. 63, S. 209 f., erfolgte nach einem Kopialbuch, möglicherweise der heute unter Rep 16 Oelrichs Nr. 19, Bl. 36, in Potsdam, Brandenburgisches LHA, aufbewahrten Zusammenstellung. Die in letztgenannter Wiedergabe bemängelte Auslassung lässt sich aus der weiteren Überlieferung der Quelle mit der entsprechenden Angabe von eine mark wegen (Original Brandenburg) ergänzen. Eine mehrfache Ausfertigung und Distribution in den Städten der Mark gab Bähr, Geschichte (1993), S. 9, Anlass zu der Annahme, dass die hier besprochene Quelle jüdische Präsenz auch in Prenzlau verbürge.

Zu vergleichen sind auch stets die übrigen in der Mark Brandenburg oder in einzelnen Städten derselben geltenden Münzordnungen mit teilweise unterschiedlichen Akzenten, aus dem hier bearbeiteten Zeitraum etwa von 1309 durch Woldemar für Prenzlau (BR01, Nr. 17) oder von 1322 für die Städte Brandenburg und die Städte Berlin und Cölln (BR01, Nr. 52).

Die Regesten der Urkunden "Kurmärkische Stände", Nr. 41, S. 54 f., folgen der Abschrift in Potsdam, LHA.

(jrc.) / Letzte Bearbeitung: 10.04.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2013, BR01, Nr. 131, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/BR01/CP1-c1-01x0.html (Datum des Zugriffs)

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