Quellen zur Geschichte der Juden in der Mark Brandenburg (1273–1347)
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Brandenburg 1, Nr. 74
1334 November 24
Vor dem Rat der Stadt Stendal erfolgt die Schuldenklärung zwischen der Jüdin Rosseke und dem Rat:
Constituta coram nobis Rosseke iudea relicta Mossekini de Tangh[er]m[un]de dimisit nos quitos et solutos ab omnibus debitis propter que con[tra] nos in iudic[i]o egit et causant. In quibus debitis dicebat nos suo viro fuisse obligatos. Actum in vigilia beate Katherine. Presentibus Mossekino de Rathenow et Mossekino de Wystok [!] Judeis.
Überlieferung:
Stendal, StadtA, I.069b, fol. 1 r, Abschr. (Stadtbucheintrag), lat.
Kommentar:
Das Stadtbuch, begonnen als Ratsbeschlussbuch 1338, dessen jüngste erhaltene und datierbare Eintragungen aus dem Jahr 1351 stammen, gibt auch Fixierungen älterer Bestimmungen wieder. In dieser Archivalie befindet sich auch die Antwort auf eine Anfrage des Rates zu Wittenberge über die Organisation des Schlachtwesens; der Eintrag erwähnt auch Juden (BR01, Nr. 90). Weiterhin nimmt der Rat eine Anleihe bei dem auch hier angeführten Mosche von Rathenow und seiner Familie auf (BR01, Nr. 87); vgl. auch ein Privileg Markgraf Ludwigs für dieselben von 1343 September 28 (BR01, Nr. 105); dieser Mosche wird auch in einem weiteren Eintrag aus der Zeit zwischen Februar 1343 und 1347 erwähnt (BR01, Nr. 101).
Der hier genannte Mosche von Wittstock erscheint in derselben Archivalie erneut 1338 Februar 27 (BR01, Nr. 85).
Darüber hinaus finden der Jude Fritz Strahel 1338 (BR01, Nr. 85) und Sarnach, Sohn des Mosche, 1340 Erwähnung (BR01, Nr. 89).
Da das Stadtbuch erst 1338 angelegt wurde, handelt es sich bei der Eintragung um einen Nachtrag, eine Abschrift aus einer heute nicht mehr erhaltenen Kladde oder eine rückdatierte Übereinkunft.
(jrc.) / Letzte Bearbeitung: 26.06.2013
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2013, BR01, Nr. 74, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/BR01/CP1-c1-02ot.html (Datum des Zugriffs)
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Einleitung
Ausführliche Informationen über die Quellen zur Geschichte der Juden in der Mark Brandenburg finden Sie in der Einleitung von Jörn Roland Christophersen.
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