Quellen zur Geschichte der Juden im Elsass (1273-1347)

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Elsass 1, Nr. 82

1313 März 28, [Colmar]

Jakob von Walbach, Unterschultheiß zu Colmar, bekundet, dass vor seinem Gericht Bruder Si(eg)fried Küsspfennig, Propst des oberen Hofes (Petersklosters) zu Colmar, und der Straßburger Jude Salman Buhtrum, der in Colmar ansässig war, erschienen und Salman vor Zeugen - darunter die Juden Josua, Jeckelin von Straßburg, Talyat und Anselm von Münster - erklärte, aller Forderungen an Propst und Gotteshaus von Peterlingen sowie Propst und Kloster St. Peter zum oberen Hof in Colmar ledig zu sein.

Ich, Iacob von Walbach, underschultheisze unde ein rihter ze Kolmer, an mins herren stat hern Heinr[ich], des schulth[eiszen] von Kolmer, tuͦn kunt allen den, so disen brief sehent oder hoͤrent lesen, das vùr mich kamen in gerihte bruͦder Sifrit Kùsphenning, probest zem óbeberen [!] hove ze Kolmer des ordens sancti Benedicti, unde Salman Buhtrum, der iude von Strasburg, der ze Kolmer gesessen was. Unde vurzech sich der vorgenante iude willeklich unde unbetwùngenlich vùr sich unde vur sine erben, obe er nùt were, aller der brieve, burgschefte unde aller ansprache, die er oder sine erben in keinen weg nu oder harnach vinden moͤhten wider den probest unde das gotzhús von Betterlingen unde den probest unde das gotzhùs sant Peters zem obern hove ze Kolmer, das da vor genemet ist, des ordens sancti Benedicti, die inen, den vorgenanten proͤbesten oder iren gotzhùseren, in keinen weg geschaden moͤhten, nù oder har nach. Hie bi warent in gerihte, do dis geschach, herre Kuͤntzeman zem Ruͤste, schultheisse Iohans Herre, Iohans Ortliep von Keisersberg unde herre Iohans von Nortgassen der alte, ritter, Walther Kùsphenning, Uͦlrich von Woffenhen, Ruͦleman Esel unde Iohans von Steininbrugken, burger, Yosue, Iekelin von Strasburg, Talyat unde Anshelm von Mùnster, iuden von Kolmer, unde ander erber lu̇te gnuͦge gezùge dirre vorgeschriben dingen. Har umbe ze eime urkunde, wand ich ingesigels nut han, so habe ich disen brief besigelt mit mit [!] mins herren ingesigel, des vorgenanten schultheiszen von Kolmer, der geben wart, do man zalte von gottes geburt drùzehen hundert iar, dar nach in dem drizehenden iare, an der nehesten mittewochen nach unserre vroͧwen tag der vùrholenen.

Rückvermerk:

Auf der Urkunde wurde links oben von einem Archivar das falsche Datum 11 décembre 1313 notiert.

Überlieferung:

Colmar, AD Haut-Rhin, 3 G 16/D I 9, Orig., dt., Perg.

  • Regestes du prieuré de Saint-Pierre, Nr. 36, S. 126 f. (zu Dezember 11).
  • Metz, Essai, Tl. 2 (2008), S. 148;
  • Kammerer, Vosges (2001), S. 218, Anm. 259 (mit falscher Archivsignatur);
  • Schmitt, Trésor (1996), S. 138;
  • Mentgen, Studien (1995), S. 46 und 496;
  • GJ 2, 2, S. 560, Anm. 7;
  • Ginsburger, Première communauté (1938), S. 68 (zu Dezember 11).

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 05.05.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, EL01, Nr. 82, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/EL01/CP1-c1-00uq.html (Datum des Zugriffs)

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