Quellen zur Geschichte der Juden im Elsass (1273-1347)

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Elsass 1, Nr. 33

1298 Juni 23, Freiburg i. Br.

Der Komtur Friedrich von Staufen und der Konvent der Deutschordenskommende (domus ordinis hospitalis sancte Marie Theutonicorum) zu Freiburg im Bistum Konstanz bekunden, dass sie und ihr Haus, bedrückt durch eine immense Schuldenlast (immenso debitorum onere gravati) und sowohl bedrängt von den Gläubigern (creditores ad solutionem cum instantia […] urgentes) als auch durch einen wachsenden Abgrund an Wucherzinsen (usurarum voraginem […] accrescentem), angesichts ihres Mangels an ausreichender Fahrhabe nach eingehender Beratung keinen anderen Ausweg gesehen haben, um sich ihrer Schulden zu entledigen, als den Verkauf von Immobilien. Mit Einwilligung des Bruders Rudolf Küchlin von Freiburg, des Komturs der Deutschordensprovinz Elsass, Burgund und Breisgau, hat die Kommende daher ihren einst von ihrem Bruder Rudolf von Offnadingen mitgebrachten Hof zu Offnadingen, den nun der Sohn des Meiers Berthold Hering für einen Jahreszins von 70 Scheffel Weizen, 70 Scheffel Winterweizen und 20 Scheffel Gerste bewirtschaftet, zum Preis von 175 Mark Silber Freiburger Gewichts mit allem Zubehör an Johann, den Sohn Konrad Ederlins von Freiburg, als freies Eigen verkauft. Der Kaufpreis ist zur Gänze bezahlt und von den Empfängern zum Abtrag von Schulden und Zinsen an den Juden Samuel von Straßburg und andere Gläubiger ausgehändigt worden (Samueli iudeo de Argentina et aliis quibusdam creditoribus nostris ad exonerationem debitorum et dampnorum nostrorum utiliter persolvisse).

Auf Bitten des Komturs [Friedrich von Staufen] und der Brüder Eigelward Vielmäher (Vielmeder), Albert von Andlau, Humbert von Bern, Rudolf von Vra, Eberhard Schenk (Pincerna) von Winterstetten, Hartmann von Kienberg, Markgraf Friedrich von Hachberg, Hugo von Langenstein, Walter von Ehnheim, Johann Schenk (Pincerna) von Winterstetten, Johann von Falkenstein, Siegmund von Veldenz, Reinbot Stubenweg, Kucho von Freiburg, Berthold von Bingen, Erbo von Straßburg, Heinrich von Pfaffenheim, Markward Winhart, Hugo Bitterolf und der übrigen Brüder des [Deutschordens-]Hauses siegeln gemeinsam mit dem Komtur der [Provinzial-]Komtur Rudolf Küchlin von Freiburg sowie der Magistrat der Stadt Freiburg, vertreten durch den Schultheißen Dietrich von Deißlingen, den Bürgermeister Johann von Deißlingen und die Mitglieder des Rates, mit dem Stadtsiegel.

Namentlich genannte Zeugen: Dietrich von Deißlingen, Schultheiß von Freiburg, Egelolf Küchlin, Konrad zur Eiche, Hugo Küchlin, sämtlich Ritter, Albert Rindkauf, Johann von Stühlingen, Konrad Kozze, Heinrich Morser, Nikolaus Ederlin, Johann Buggenried, Albert Lange, Johann von Munzingen, Johann von Deißlingen und Burkhard Meinwart.

Datum et actum Friburg in domo nostra predicta, anno domini Mͦ CCͦ XCͦ octavo, mense iunii, indictione XIͣ, in vigilia nativitatis beati Iohannis baptiste.

Überlieferung:

Karlsruhe, GLA, 11, Nr. 4107, Orig. (A), lat., Perg.; St. Paul, Stiftsarchiv, Hs. 25.3.12, S. 131 (14. Jh.) (B); Karlsruhe, GLA, 1194, fol. 206v (1546) (C).

  • Freiburger UB 2, Nr. 247, S. 300-304 (aus A);
  • Codex diplomaticus Alemanniae 2, Nr. 1060, S. 352 f. ("Ex autographo San-Blasiano sig. 262.24.40").
  • Mentgen, Studien (1995), S. 495, Anm. 211.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 19.04.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, EL01, Nr. 33, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/EL01/CP1-c1-02co.html (Datum des Zugriffs)

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