Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1273–1347)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 1, Nr. 198

1343 Oktober 19

Johann von Nassau, Herr zu Merenberg, bekundet, dass er bei den Frankfurter Juden Fide, Sohn Senderlins von Speyer, und Heilman Goldknopf (Heylmanne Guͦltknoppe) 200 Pfund Haller geliehen hat. Bis zur vollständigen Rückzahlung der Summe fällt wöchentlich ein Zins von zwei Heller pro Pfund an. Als Bürgen benennt er Eckhard von Busecke (Buͦchesecke), Wappner, Erwin, Bürger und Schöffe zu Gießen, sowie die Gießener Bürger Erwin Knoblauch (Klobelouchen) und Erwin (Knoblauch?), den Jungen. Die Genannten bezeugen, dass sie den beiden Frankfurter Juden als Bürgen im Falle der ausbleibenden Rückzahlung in deren Haus Einlager leisten wollen. Es folgt die Bestimmung, keine geistlichen oder weltlichen Gerichte zum Schaden der Juden anzurufen. Der Aussteller siegelt.

Datum anno dm. MᵒCCCᵒXL tercio dominica die post beati Galli confessoris.

Rückvermerk:

שר מנשייא ב מאות ליט קרן [Der Fürst von Nassau 200 Lit[ra] (Pfund) Kapital]

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Juden Urkunden 89, Orig., dt., Perg.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 78, S. 22.
  • Mentgen, Einlager (2008), S. 63;
  • Heil, Vorgeschichte und Hintergründe (1991), S. 145.

Kommentar:

Auf die ausdrücklich ehrerbietige Anrede der beiden Frankfurter Juden als bescheyden innerhalb der Regelungen dieses Kreditgeschäfts hat bereits Mentgen hingewiesen; vgl. Mentgen, Einlager (2008), S. 63.

(chj.) / Letzte Bearbeitung: 03.11.2011

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, FW01, Nr. 198, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW01/CP1-c1-005z.html (Datum des Zugriffs)

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