Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1273–1347)
279 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 233.
Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 1, Nr. 235
1345 Dezember 8
Der Ritter Johann Schade bekundet, dass er mit den drei Brüdern (gebrudere) Gumprecht, Lewi und Meir zum Storch, alle Juden zu Frankfurt, bezüglich seiner Bürgschaftsverpflichtung zu Gunsten der Juden wegen deren Darlehen an Reinhard I. von Westerburg gesprochen hat (daz ich geredit han mit Gumprachten und mit Leven und Meygerin zuͦ dem Storke, judin, gebrudere, gesessen zuͦ Franckinford und mit iren erbin von der burgeschaft wein, da ich den judin burge bi von minez herren wein, hern Reynhartiz von Westirburg, als sie den schult brif inhan). Er verpflichtet sich, bis spätestens eine Woche nach dem iaritz dage nach Frankfurt zu kommen, um dort für seinen Bürgschaftsanteil aufzukommen ([…] sal mit den judin endin, daz ich mich setzin mit in vor min anzal, als burgin recht ist). Sollte er dann seinen Verpflichtungen nicht nachkommen, muss er ein Pferd bei den Juden zurücklassen. Hat sich das Pferd vurleystit, so soll Johann Schade Einlager leisten, wie es in dem genannten Schuldbrief vorgesehen ist. Wenn er diese Bestimmungen nicht einhalten sollte, so will er selbst Schuldner der Juden werden für den Betrag, den er als Bürge schuldig ist zu geben (Wo ich dise vorgenanten rede nit endede, so bekenne ich mich, daz ich den vorgenanten judin ein sachwalde bin vor min anzal, als burgin recht ist).
Gegeben nach Christ geburt druzenhondirt iare in dem funf und vierzigestin iare uffe den neistin dornsdage nach sante Nyclaiz dage des bychtirz und bisschofiz.
Rückvermerk:
יהן[ שא]דא עבו׳ ערבות משר וואשטרבורק [Johan[n] Schade wegen der Bürgschaft für den Grafen von Westerburg]
Überlieferung:
Frankfurt, ISG, Juden Urkunden 104, Orig., dt., Perg.
- UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 94, S. 31 f.
Kommentar:
Vgl. hierzu auch den Schuldbrief Reinhards I. von Westerburg FW01, Nr. 207, in der Ritter Johann Schade unter den genannten Bürgen aufgeführt wird.
(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 10.01.2014
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, FW01, Nr. 235, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW01/CP1-c1-00s3.html (Datum des Zugriffs)
Lizenzhinweis
Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.
Einleitung
Ausführliche Informationen zu den Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau finden Sie in der Einleitung von David Schnur.