Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1273–1347)

Zurück zur Übersicht

279 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 67.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 1, Nr. 60

1309 Februar 16

Vor dem Schöffengericht der Stadt Wetzlar klagen die Wetzlarer Bürger Konrad Speith und Rulo, Sohn Beithedes, gegen Kunkel Krawen, Herrn Konrad Krawens Sohn, wegen einer Geldschuld, mit der er bereits seit fünf Jahren in Rückstand ist. Wegen dieser Schuld litten sie großen Schaden zu den Juden (darumme sy grozcen scadin lidin zu den Juden) (1). Konrad und Rulo erwirken eine Einsetzung in genannte Güter und eine Weingülte über 20 Mark Pfennige, welche sie ihrerseits an den Wetzlarer Schöffen Hartmann von Harlesheim verkauft haben. Hartmann wiederum gab diese für Kunkel Krawes und seine Bürgen an ungenannte Juden (Dy Hartman hait gegebin vor Conradin Crawe unde sine burgen kuntlich zu dein Juden). Die Weingülte wird jährlich an Martini fällig. Als Zeugen fungieren die Wetzlarer Schöffen Hermann Selege, Ernest von Nuveren, Heinemann, der Sohn Gerbrechts, Konrad von Katzenfort, Hartrad von Herlesheim, Rulo Reie und Johannes Beier.

Du man zcalte drucenhundir jar in dem eitthin jare, an dem groszen sundage. (2)

(1) Demnach nahmen die Kläger die Schuldsumme bei Juden zu Schaden auf.

(2) Der hier genannte grosze sundag entspricht Invocavit, welcher in diesem Jahr auf den 16. Februar fiel.

Überlieferung:

Wetzlar, StadtA, Orig., dt., Perg.

  • UB Wetzlar 1, Nr. 695, S. 302 f.
  • GJ 2, 2, S. 884, Anm. 21;
  • Watz, Geschichte (1966), S. 73.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 07.01.2014

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, FW01, Nr. 60, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW01/CP1-c1-01nv.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht