Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)
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Bm. Konstanz 1, Nr. 250
1347 November 16, Nürnberg
Karl [IV.] bekennt, Walther von Stoffeln und Konrad von Homburg 800 Mark Silber Konstanzer Währung zu schulden. Daher habe er ihnen die Reichssteuer der Städte Konstanz und Überlingen sowie die Jahressteuer der dortigen Juden übertragen. Die betreffenden Städte und die dortigen Juden sollen diese Abgaben an die beiden Adligen entrichten bis die obengenannte Summe abgegolten sei.
Wir Karl von gots genaden roͤmischer kuͤnig ze allen zeiten merer des richs und kuͤnig ze Beheim veriehen und tun chunt allen unsern und des richs getrreuen, die disen Prief sehent oder hoͤrent lesen, daz wir Walthere von Stopfel und Chuͦnrad von Homburch, unsern lieben getreuen, rechter schuld schuldig sein und gelten suͤlln acht hundert marck silbers Chostnitzer gewichts und zal, die wir in von unseren kuͤniglichen gnaden geben haben und geben umb iren dinst, den sie uns und dem riche dick nuͤtzlich und annemlich getan haben und in kuͤnftigen zeiten fruchtichlich und annemlicher tuͤn suͤlln und muͤgen. Und setzen in und iren erben fuͤr die vorgenanten acht hundert marck silbers die steuͤr, die wir und daz riche von recht haben suͤlln jarichlichen von unsern steten Chostnitz und Uberlingen, und ouch die steure, die die juden in den selben steten, unsrer chamerknecht, uns und dem riche jarlichen gelten und geben suͤlln, von den selben Walthern, Chunraden und iren erben mit gesampter hant unverscheiden auf ze heben jerlichen und in ze nemen und in iren nutze ze wenden geruͤwichlich an hindernusze, pis wir oder unser nachkomen an dem riche den vorgnanten Walther, Chuͦnrad und iren erben, die vorgeschriben acht hundert marck gar und gentzlich verrichten und gelten. Dar umb monen und gebieten wir unsern lieben getreuen den reten und den purgern der ecgenanten stete Chostnitz und Uberlingen und den juden, die in den selben steten gesezzen sein und wonen, daz sie bey unseren hulden die steuͦre, die sie uns und dem rich jerlich geben und bezalen suͤlln, den selben Walthern, Chunraden und iren erben von unsern und des richs wegen jerlich an allen fuͦrtzug geben und raichen suͤlln, als lang biz wir oder unser nachkomen an dem riche als vorgeschriben stet die selben steuͤren von in fuͤr die genanten achthundert marck werden gelediget oder geloset. Und des zu einem urchunde haben wir disen brief versigelt mit unserm kuͤnglichen insigel. Der geben ist ze Nuͤrmberg an freytag nehst nach sand Martins tag nach Christs geburte dreutzehenhundert jar. In dem siben und vertzigsten jare In dem andern jare unser riche.
De mandato domini regis prepositus Wratislaviensis [Notariatskürzel]
Überlieferung:
Bodman-Ludwigshafen, Schloss Bodman, Gräflich von Bodmansches Archiv, U 222, Orig., dt., Perg.
- Gräflich von Bodmansches Archiv, Nr. 27, S. 64;
- Bender, Verpfändung (1967), Nr. 28, S. 119;
- RI 8, Nr. 428, S. 40.
- Schlachter, Siedlungsgeschichte (2017), S. 63 und 65;
- Kramml, Kaiser (1985), S. 52;
- Füchtner, Bündnisse (1970), S. 166;
- Bender, Verpfändung (1967), S. 23 und 60;
- Füchtner, Bündnisse (1966), S. 116.
(Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 250, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-0018.html (Datum des Zugriffs)
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