Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 247

1347 Juni 9, München

Kaiser Ludwig der Bayer verleiht den Juden zu Schelklingen und Ehingen sowie denen in der Grafschaft Schelklingen dieselben Freiheiten, die die Juden in anderen Städten Herzog Albrechts II., seines Onkels, genießen.

Wir Ludwig von gottes genaden Römischer kaiser ze allen zeiten merer des richs veriehen offenlichen mit disem brief, daz wir die Juden gemainlichen ze Ehingen und ze Schälkelingen und uberal in der grafschaften ze Schälkelingen unser liebe kamerknechte durch unsers lieben öhaimes hertzog Albrechts willen von Österreich gefryet haben ze alicher wise, als ander sin Juden in sinen stetten gefryet sint, und wellen nicht, daz in dies ffrihait iemman úberfare mit dhainen sachen bi unsern hulden. Ze urchunde dis briefs, der geben ist ze Múnchn des sampstages nach Erasmi nach kristus geburt driuzehnhundert iare darnach in dem siben und vierzigstem iare, in dem driu und drizzigstem iare unsers richs und in dem zwaintzigstem des kaisertumes.

Rückvermerk:

Von der Juden wegen in der Grafschaft ze Schelklingen (14. Jh.)

Überlieferung:

Wien, HHStA, AUR 1347 VI 9, Orig., dt., Perg.; ebd., Hs. W 27/2, fol. 513r/v, [Nr. 91] (18. Jh.); Ehingen, StadtA, Nr. 10, S. 117 f. (16. Jh.).

Kommentar:

Die jüdischen Niederlassungen in Ehingen und Schelklingen gehörten zur Ulmer Judengemeinde, obwohl sie herrschaftlich Herzog Albrecht II. von Österreich unterstanden. Am 1. August 1348 verbot König Karl IV. den Ulmer Juden, ihre Glaubensgenossen in den beiden Orten weiterhin zu besteuern (###KN-c1-004r###).

(Christian Scholl) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 247, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-006i.html (Datum des Zugriffs)

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