Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 249

1347 [zwischen Oktober 15 und 17], Taus

König Karl IV. versetzt seinem Getreuen Albrecht von Rechberg und dessen Erben das Ammanamt, die Steuer, die Juden, das Ungeld, die Zölle und die sonstigen Ansprüche des Reiches in der Stadt Ulm (was das rich ze Ulme in der stat hat) für 1.000 Mark Silber. Er verspricht, ihm bei der Einnahme des Pfandes zu helfen. Sollte der König mit dem Grafen von Württemberg (dem von Wirtenberg) in Krieg geraten, ist es Albrecht erlaubt, jenem zu helfen, gleichgültig wer Recht hatte.

Do man zalt von Gotz geburte driu zehen hundert jare dar nach in dem syben und viertzigesten jare, in dem andern jare unsers richs.

Überlieferung:

Ludwigsburg, StA, Best. B 207, U 2, Insert (1394 X 12) (Digitalisat), dt., Perg.

Kommentar:

Das Schriftstück ist inseriert in einer Urkunde Bořivojs von Svinaře, Hauptmanns König Wenzels in Bayern und Landvogts im Elsass, von 1394 Oktober 12 (###KN-c1-004s###). Die Datierung der vorliegenden Urkunde ergibt sich aus Karls Aufenthalt zu Tauss. Am 6. Januar 1351 bestätigte Karl IV. Wilhelm von Rechberg, dem Sohn Albrechts, die Verpfändung von 1347. In der Urkunde von 1351 werden die Juden allerdings nicht mehr erwähnt. Daraus ist zu schließen, dass in Folge der Judenverfolgung vom Januar 1349 mehrere Jahre lang keine Juden in Ulm lebten; vgl. Scholl, Judengemeinde (2012), S. 86 f., und Dicker, Geschichte (1937), S. 83.

(Christian Scholl) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 249, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-006j.html (Datum des Zugriffs)

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