Quellen zur Geschichte der Juden in der Stadt Köln (1273-1347)

Zurück zur Übersicht

199 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 58.

Stadt Köln 1, Nr. 58

[1319 Januar 27]

Im Schreinsbuch Generalis der Kölner Schöffen wird folgende Verfügung dokumentiert: Salman von Basel (Salmannus de Basilea), Jude, hinterlässt im Falle seines Todes sein in der Kölner Judengasse (platea iudeorum Coloniensis) gelegenes Haus, genannt "Zum Schaf", samt Hof, Brunnen und allem Zubehör seiner Tochter Fromut und deren Gatten Liebmann, Sohn des Magisters Heilmann von Köln (de Colonia), mit Ausnahme eines Achtels des Hauses, welches an dessen Sohn Mose (Moisi) gelangen soll. Wie im Schöffenschrein (in scrineo dominorum scabinorum Coloniensium super domo civium) festgehalten worden ist, verfügen Fromut und Liebman gegenwärtig bereits über ein Viertel des genannten Hauses, Hofes, Brunnens und Zubehörs. Sie dürfen dieses Viertel unter der Bedingung veräußern, dass genannter Mose (Moissinus), dessen Erben oder eine andere Person in deren Namen den genannten Teil weder bewohnen und besitzen noch vermieten, verpfänden oder verkaufen kann. Falls Mose oder dessen Erben den achten Teil des Hauses veräußern wollen, dürften sie dies ausschließlich an Fromut und Liebman oder deren Erben für eine Summe Geld, die von jeweils drei angesehenen Kölner Juden (tres viri discreti iudei Colonienses ex utraque parte electi) auszuhandeln sei.

Überlieferung:

Köln, HAStadt, Best. 101, Nr. 452, fol. 20r, Orig. , lat., Perg.

  • Kober, Lage (1909), Beilage 2, Nr. 7, S. 268 f.
  • Kober, Grundbuch (1920), S. 141.

Kommentar:

Zu den familiären Hintergründen und materiellen Verfügungsspielräumen Salmans vgl. insgesamt Schmandt, Judei (2002), S. 43-46.Da die einzelnen Verfügungen auf diesem Folianten offenkundig gemeinsam vorgenommen worden sind, erfolgt die zeitliche Zuordnung in Anlehnung an den letzten, ansonsten nicht mehr lesbaren Eintrag: sabbato post conversionem sancti Pauli anno domini M CCC XIX. Zur Datierung dieser und weiterer testamentarischer Bestimmungen Salmans vgl. KO01, Nr. 69.

(bel.) / Letzte Bearbeitung: 01.02.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, KO01, Nr. 58, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KO01/CP1-c1-000d.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht