Quellen zur Geschichte der Juden in der Stadt Köln (1273-1347)

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Stadt Köln 1, Nr. 5

1275 Juli 4, Zürich (bei)

König Rudolf von Habsburg (Rudolphus dei gratia Romanorum rex semper augustus) inseriert zwei vom ehemaligen Regensburger Bischof Albert [der Große] (frater Albertus quondam Ratisponensis episcopus) transsumierte und besiegelte Urkunden Papst Gregors X. vom 7. Juli und 10. September 1274, in die wiederum zwei Privilegien Papst Innozenz’ IV. vom 22. Oktober 1246 (Sicut Judaeis) sowie vom 5. Juli 1247 transsumiert worden waren. Darin wurden die Juden vor Misshandlungen, Raub und Zwangstaufen in Schutz genommen. König Rudolf bestätigt diese Urkunden auf Bitten der Juden. Er hebt ergänzend hervor, dass sie unter seinem Schutz besonders zur Ruhe kämen (… iudei sub defensionis nostre debent umbraculo specialiter respirare) und in keinem Fall ohne rechtmäßiges jüdisches oder christliches Zeugnis verurteilt werden dürften.

[…] Datum apud Turegum III nonas iulii, indictione tertia, anno domini millesimo ducentesimo septuagesimo quinto, regni nostri anno secundo.

Rückvermerk:

Rudolphus Romanorum rex confirmeret so dane vrijheit alse Gregoius und Innocentius den Joden gegeven hand, und dat nyet waͤr en sy dat somigen kristen sagen, dat de joden van eyme hertze eyns doden krystenen (1) kindes comuniceren op eren paschen dach.

(1) Kristenen gestrichen, doden überschrieben.

Überlieferung:

Köln, HAStadt, Best. 1, U 2/410, Orig., lat., Perg.

  • MGH Const. 3, Nr. 84, S. 72 f. (ohne Inserte);
  • Quellen zur Geschichte der Stadt Köln 3, Nr. 252, S. 254 (ohne Inserte).
  • RI 6, 1, Nr. 399, S. 113;
  • Weyden, Geschichte (1867), Anhang, Nr. 11, S. 359.
  • Haverkamp, Verschriftlichung (2014), S. 42-44;
  • Güntzel, Iudei (2010), S. 43 f.;
  • Van Banning, Vatikan (2003), S. 74;
  • Magin, Status (1999), S. 254;
  • Brisch, Geschichte 1 (1879), S. 89 f.

Kommentar:

Der dominikanische Gelehrte Albert der Große fungierte nicht nur in diesem Fall als Übermittler der päpstlichen Privilegien, sondern fertigte auch für die Frankfurter Judengemeinde ein Transsumpt der Urkunde Innozenz IV. vom 5. Juli 1247 an (FW01, Nr. 21). Zum genauen Inhalt der päpstlichen Privilegien vgl. KO01, Nr. 3 und KO01, Nr. 4.

(bel.) / Letzte Bearbeitung: 01.02.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, KO01, Nr. 5, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KO01/CP1-c1-02tl.html (Datum des Zugriffs)

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