Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1273-1347)

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Ebm. Mainz 1, Nr. 50

1293 November 19, [Aschaffenburg]

Die Richter der Aschaffenburger Kirche [St. Peter und Alexander] (iudices ecclesie Aschaffinburgensis), der Schultheiß Konrad (Cunradus) und die Schöffen von Aschaffenburg bekunden, dass der Kanoniker der Aschaffenburger Kirche, Heilmann Schwab (Heilmann[us] Swevus), und der Jude Samuel (Sanuel) vor ihnen erschienen sind und Heilmann erklärte, dass er den vorderen, sich zur Aschaffenburg querenden Straße hin erstreckenden Teil seines Grundstücks zwischen den Häusern Hermanns von Crainfeld und Samuels, des Juden - es gehörte einst den Juden Abraham und Gottschalk (Abrahe et Godeschalci); Heilmann besitzt es in Erbzinspacht von der Mainzer Kirche -, gegen ein Grundstück, gelegen zwischen dem Haus des genannten Samuel und Heilmanns Garten, zur Kurie des Kustos Rutger (Ruthgeri) hin schauend - rechtmäßig und freiwillig mit allen Rechten auf den Juden Samuel und seine Erben im Austausch übertragen hat. Samuel und seine Erben werden somit künftig dem Mainzer Erzbischof [Gerhard II.] jährlich zu Martini (11. November) von dem vorderen Grundstück vier Schilling Heller zinsen, während Heilmann auf ewig der rechtmäßige Eigentümer besagten Areals neben seinem Garten ist. Samuel zusammen mit seinen Erben, nämlich seinen Söhnen Sackelin und Meier, Meiers Ehefrau Adele, deren Tochter Bona, Bonas Ehemann Michel sowie Samuels Töchtern Sara und Richza (Sackelino et Meiger, filiis suis, et Adela, uxore dicti Meiger iudei, necnon Bona, filia sua, et Michel, genero suo, eiusdem Bone marito, et Sara et Richza puellis, filiabus ipsius Samuelis), einerseits und Heilmann andererseits haben diesen Gütertausch ordnungsgemäß anerkannt und vollzogen.

Auf Bitten beider Vertragsparteien siegeln die Richter des [Aschaffenburger] Offizialats (officialitatis) sowie Schultheiß und Schöffen der Stadt Aschaffenburg.

Datum et actum anno domini, MᵒCCᵒXCᵒIII, XIII kalendas decembris.

Rückvermerk:

(a) Littera super area Sanuelis (14. Jh.); (b) permutacio (15. Jh.); (c) cum quodam canonico (15./16. Jh.); (d) Aschaff

Überlieferung:

Aschaffenburg, Stadt- und Stiftsarchiv, U 568 , Orig., lat., Perg.

  • UB des Stifts St. Peter und Alexander 1, Nr. 143, S. 335 f.
  • Fath, Gericht (1972), Nr. 26, S. 183.
  • Fischer, Aschaffenburg (1989), S. 268;
  • Dinklage, Burg (1957), S. 65.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 24.10.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, MZ01, Nr. 50, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ01/CP1-c1-00oj.html (Datum des Zugriffs)

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