Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1273-1347)

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Ebm. Mainz 1, Nr. 39

1290 Dezember 5, Mainz

Grabstein der zu Mainz bestatteten Jüdin Gutlin, Tochter Samuels:

זא]ת מצבת]
'מ]רת גוטלין הבחור]
'ב]ת ר' שמואל שנפט]
יום ראש חודש
טבת שנ' נ'א' לפרט
לאלף שישי תהא
נשמתה בגן עדן
א' ואמן סלה

Übersetzung:

Dies ist die Grabstele
der Frau Gutlin der Jungen,
Tochter des Herrn Samuel, die verstarb
am Neumondstag (1)
des Tevet im Jahre 51 nach der Zählung (2),
im sechsten Jahrtausend. Es sei
ihre Seele im Garten Eden.
Amen und Amen. Sela.

(1) Rapp, Chronik (1977), Nr. 81, S. 54, hielt den 21. für den Monatstag jüdischer Zeitrechnung, hat also diese Zeile יום כ'א' שחודש ('der 21. Tag des Monats') gelesen. Gegen eine solche Deutung spricht nicht nur der Abstand zwischen ש und ח, sondern auch, dass es sich bei dem strittigen Buchstaben eindeutig um ר und nicht um כ handelt. Ob die von Rapp vorausgesetzte Satzkonstruktion überhaupt im zeitgenössischen Epitaphstil denkbar wäre, bleibe dahingestellt.

(2) Der Neumondstag des Tevet des Jahres 5051 entspricht 1290 XII 5.

Überlieferung:

Mainz, Judenfriedhof Denkmalsanlage, Nr. 81, hebr.

  • Rapp, Chronik (1977), Nr. 81, S. 54;
  • Mainzer hebräische Epitaphien, Nr. M 77, S. 85;
  • Martyrologium Nürnberger Memorbuch, Nr. 84, S. 436.
  • Vest, Friedhof (2000), S. 82.

(kcu.) / Letzte Bearbeitung: 22.03.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, MZ01, Nr. 39, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ01/CP1-c1-02qy.html (Datum des Zugriffs)

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