Quellen zur Geschichte der Juden in den norddeutschen Bistümern (1273-1347)

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Norddeutschland 1, Nr. 14

1282

Rudolf I. bestimmt den Tribut der Juden zu Goslar zur Ausbesserung des kaiserlichen Palastes: Anno Christi 1282, Imperii 10, Palatii Mont. Urb. 359. Der Kaiser assignirt den Juden Tribut zu des Palatii reparation.

Überlieferung:

Goslar, StadtA, B 1185, S. 105, Abschr. (1. Hälfte 18. Jh.), dt., Papier.

Kommentar:

Diese Angabe entspringt allein einer Chronik des Goslarer Lokalhistorikers Erdwin von der Hardt (1656-1749). Die Quelle seiner Notiz lässt sich nicht ausmachen, weshalb die Nachricht keinen Eingang in die einschlägigen Editionen und Regesten gefunden hat und auch von Fischer, Judenprivilegien (1936), nicht berücksichtigt wurde. Die Verlässlichkeit der Angabe ist ungewiss. Die Nachricht passt in den historischen Kontext, vgl. Hölscher, Kaiserpfalz, S. 27 und 136 f., sowie Memmert, Geschichte (1996), S. 63-66. Ihre inhaltliche Nähe zu der verlässlicher überlieferten Zahlungsaufforderung vom 24. März 1283 (NO01, Nr. 20) und der im Original erhaltenen Erinnerung vom 1. September 1285 (NO01, Nr. 26) ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Zudem sind Originalurkunden aus dem Bestand des Goslarer Rates im Laufe des 19. Jh. verloren gegangen. Andererseits sind aber Erdwin von der Hardt auch Fälschungen zu Last gelegt worden. Zu Erdwin von der Hardt vgl. Hölscher, Beiträge (1895), S. 646-657, und Georg Bode in UB der Stadt Goslar 3, S. XIV f.; anders: Jörn/Jörn, Meisterlied (1992), insbes. S. 3-14.

(Johannes Deißler) / Letzte Bearbeitung: 22.01.2021

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 14, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/CP1-c1-00mg.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

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