Judenbetreffe in den Rothenburger Achtbüchern (1273-1347)

Zurück zur Übersicht

207 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 207.

Rothenburger Achtbücher 1, Nr. 207

1346 September 29

Im Achtbuch II des Rothenburger Landgerichts ist zum Jahre 1346 unter dem Tagesdatum Sexta feria in die beati Michahelis vermerkt:

[1.] Auf Ersuchen Simon Bonnoms sind Kraft von Gattenhofen der Jüngere und mindestens eine weitere Person mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Symon Bunnum (1) (2) proscripti sunt […] (3) et Krafto de Gattenhoven (4) iunior.

[2.] Auf Ersuchen Mosses, des Sohns von Löwe, sind Bitrolf der Jüngere und Konrad Apfelbach von Archshofen mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Mosse, filii Lewe (2), proscripti sunt Byttrolf iunior et Conrad Appfelbach de Argshoven.

[3.] Auf Ersuchen Seligmann Pappenheims sind Heinrich Troschler und Welzo von Lichtel mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Selcman Bappenhein (2) proscripti sunt Heinrich Trosschler et Weltzo de Lihental.

[4.] Auf Ersuchen Löwes von Feuchtwangen und Simon Bonnoms ist Lupold von Seldeneck mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Lewe de Fuhtwang et Symon Buͦnnum (5) proscriptus est Lupold de Seldeneck.

[5.] Auf Ersuchen Jakobs, des Sohns von Löwe, ist Ritter Johann von Burgthann mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Jacob, filii Lewe (2), proscriptus est Johanes de Taͤnne, miles.

[6.] Auf Ersuchen Lemmlins, des Sohns von Simon, sind Johannes von Tanne, Konrad der Ältere von Finsterlohr und Wilhelm von Finsterlohr mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Lemblin, filii Symon (2), proscripti sunt Johanes de Tanne, Conrad de Vinsterloch senior, Wilhelm de Vinsterloch.

[7.] Auf Ersuchen Mosses, des Sohns von Jakob, ist eine Person (deren Name nicht mehr lesbar ist) mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Mosse, filii Jacob (2), proscriptus est […] (6).

[8.] Auf Ersuchen Salmans, des Sohns von Jakob, sind Walter Reinbot und Heinrich Schmalzbach von Wiesen mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Salman, filii Jacob (2), proscripti sunt Walther Reynbot et Heinrich Smaltzbach de Wysen.

[9.] Auf Ersuchen Meierlins sind Berthold Mulfinger von Windelsbach, Goldbach von Reutsachsen, Heinrich Hubener von Detwang, Sibot von Hohebach und Rudger Hofer mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Meyerlin (2) proscripti sunt Bertolt Muͦlfinger de Pinoltsbach, Goltpach de Rihtzensahssen, Heinrich Hubener de Tetwang (4), Sybot de Hoenbach, Rugger Hofe.

[10.] Auf Ersuchen Löwes "an der Ecke" ist Heinrich Weniger von Laudenbach mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Lewen anderecken (2) proscriptus est H[einrich] Weniger de Lutenbach.

[11.] Auf Ersuchen Meirs "auf den Staffeln" sind Ullin von Scheckenbach, Heinrich von Tyefen der Längere, Bitser von Ostheim, Bumann Rise, Mullner, sein Schwiegersohn, und Heilmann, Sorgens Sohn, ebenfalls aus Ostheim, mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Meyer uffdenstaffeln proscripti sunt […] (6), Ullin de Scheckenbach (7), H[einrich] de tieffe longior, Bitser [?] de Ostheim (8), Buman Rise, Mulner, generum [!] (9) suus, Heilman, filius Sorgen ibidem.

[12.] Auf Ersuchen Vivelins von Werdeck sind Heinrich und Woltzenere genannt Schwinden, Brüder von Laudenbach, mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Fivelin de Werdecke (2) proscripti sunt Heinrich et Woltzenere dicti Swinden, fratres de Lutenbach.

[13.] Auf Ersuchen Selmelins von Weikersheim sind Heinrich Nudeling von Neubrunn und Walter Steinberger von Weikersheim mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Selmelin de Wickersheim (2) proscripti sunt Heinrich Noudeling de Nuͦwenbrun, Walther Steinberger de Wickertsheim.

[14.] Auf Ersuchen Gumprechts sind Friedrich Schultheiß von Equarhofen und Wilhelm von Finsterlohr mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Gumpreht (2) proscripti sunt […] (6), Fridericus Schultheizs de Eckpurchoven, Wilhelm de Finsterloch.

[15.] Auf Ersuchen Liebermanns, des Sohns von Josebel, sind Siegfried Mergart, Kraft Schiffmann, Peter Österreicher, Hermann Große, Konrad Lußener von Queckbronn sowie mindestens zwei weitere Personen mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Lieberman, filii Josabel (2), proscripti sunt Sytz Mergart, Krafft Schifman, […] (6), Peter Osterricher (6), Herman Grozse, Conrad Luzsener de Quecbrun (6), […] (3).

[16.] Auf Ersuchen Liebermanns von Krautheim sint Götz, Schwiegersohn Wolzos von Weikersheim, Gebhard von Buch, Hofmann Bütthard, Heinrich Mutschen von Obererlenbach, Heinrich Mullner von Neustett, Hermann Großlußener, Heinrich Siegfried von Queckbronn und Friedrich Hube von Unterginsbach mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Lieberman de Kruthein (2) proscripti sunt Gotz, generum [!] Woltzen de Wickersheim, Gebehart de Buch, […] (6) Hofman Butert, Heinrich Mutschen de Erlbach, Heinrich Mulner de Nuwensteten, Herman Grozluzsener, Heinrich Syfrit de Queckbrun, Fridrich Hube de Nydernginspach.

[17.] Auf Ersuchen Natans, des Sohn von Seligmann, sind Hetzener, Kraft Schiffmann, Siegfried und Heinrich sowie Siegfried von Queckbronn mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Natan, filii Selkman (2), proscripti sunt Hetzener, Kraft Schifman, Sytz et Heinrich, Syfrit de Queckbrun.

[18.] Auf Ersuchen Jakobs, des Sohns von Salman, ist Kraft Rauenbuch mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Jacob, filii Salman (2), proscriptus est Krafft Ruhenbuch.

[19.] Auf Ersuchen Löwes "an der Ecke" und Jakobs, des Sohns von Salman, sind der Schmied Konrad und Heinrich Wisteler von Tauberrettersheim mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Lewen anderecken et Jacob, filii Salman (5), proscriptus est [!] Conrad faber et Heinrich Wisteler de Reckersheim.

[20.] Auf Ersuchen Simons "in der alten Schul" sind Ulrich Truchsess, Ritter von Habelsee, und Wolzo von Lichtel mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Symon in der altenschul (2) proscripti sunt Ulricus Truhsezsen, miles de Habelsheim, et Woltzonem de Lihental.

[21.] Auf Ersuchen Salmans, des Neffen Davids von Dürrwangen, ist seitens des vorgenannten David der vorgenannte Ritter Heinrich von Reichenau mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Salman, filius fratris David de Durnwang (2), proscriptus est ex parte David predicti Heinrich de Rychenawe, miles.

(1) Der Name Bunnum ist gestrichen.

(2) Der Kläger ist nicht explizit als Jude bezeichnet.

(3) Mindestens ein Name ist ausradiert.

(4) Der Name ist durchgestrichen.

(5) Die Kläger sind nicht explizit als Juden bezeichnet.

(6) Der Name ist ausradiert.

(7) Ober- oder Tauberscheckenbach.

(8) Es ist unklar, ob es sich um Krautostheim, Gollachostheim, Ober- oder Unteröstheim handelt.

(9) Die Verwandtschaftsbezeichnung gener kann auch Schwager bedeuten. Da dort, wo sich im späten 14. und 15. Jahrhundert in Rothenburger Quellen die Verwandtschaftsverhältnisse nachvollziehen lassen, gener im Sinne von Schwiegersohn Verwendung fand, wurde auch hier dieser Verwandtschaftsbezeichnung der Vorzug gegeben.

Überlieferung:

Nürnberg, StA, Reichsstadt Rothenburg, Akten 487b, fol. 52v-53v, Orig., Perg.

Kommentar:

Zum Achtbuch II des Rothenburger Landgerichts vgl. RA01, Nr. 1.

(jmü.) / Letzte Bearbeitung: 14.03.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, RA01, Nr. 207, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/RA01/RA-c1-005q.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht