Von Werra und Leine bis zum Bober: Quellen zur Geschichte der Juden in Thüringen und Sachsen

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Thüringen/Sachsen 1, Nr. 90

1305 Februar 14, Gotha

Albrecht, Landgraf von Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen, erklärt bezüglich der ihm am Walpurgistag (a festo beate Walpurgis) (1) zustehenden 100 Mark und 30 Mark Schilling von den Bürgern von Mühlhausen und der ihm zustehenden 50 Mark und 28 Mark Schilling von den Juden in Mühlhausen zum gleichen Termin (que apud judeos Molhusenses in prefixo termino nos contingunt) sowie der 100 Mark und 30 Mark Schilling, die von den Bürgern am Michaelsfest (a festo beati Michahelis) (2) an ihn gehen, dass er diese Gelder an Heinrich von Mihla, Schultheiß des Landgrafen in Gotha, sowie die Mühlhäuser Bürger Christian von Langula den Jüngeren, und Burkardt Linse übergibt. Dies geschieht wegen der Schulden, die sie dem Landgrafen beglichen haben. Für die Urkunde kündigt der Landgraf sein Siegel an. Zeugen sind die Ritter Otto von Wechmar, Dietrich von Allmenhausen, Eberhard von Malsleben, Friedrich von Hettstedt, Heinrich von Arnstadt, Heinemann von Hain sowie der Kastellan in Gotha, Heinrich von Indagin, und andere.

Actum et datum in opido nostro Gotha anno domini MCCCᵒ quinto in dominica qua cantatur Circumdederunt me.

Rückvermerk:

aufgefunden in der Kaiserkammer 1819

(1) Mai 1.

(2) September 29.

Überlieferung:

Mühlhausen i. Th., StadtA, Urkunden 0-194, lat.

  • UB Mühlhausen, Nr. 557, S. 247.
  • Lämmerhirt, Mühlhausen (2011), S. 74;
  • Lämmerhirt, Juden (2007), S. 26;
  • Weißenborn, Mühlhausen (1911), S. 19.

Kommentar:

Bei den Empfängern der Gelder aus dieser und einer am 12. Februar ausgestellten Anweisung hatte Albrecht eine Anleihe getätigt, die sein Sohn Dietzmann am 12. Februar als Bürge bestätigte, vgl. UB Mühlhausen, Nr. 555 f., S. 245 f. Die Angabe, dass das Judenregal 1308 bei der Stadt Mühlhausen und 1310 beim Landgrafen von Thüringen lag, beruht lediglich auf Vermutungen Aueners, Juden (1938) (antisem.), S. 77. Die 1308 der Stadt erteilte Bestätigung aller bisherigen Rechte, Privilegien und Freiheiten durch König Albrecht nennt das Judenprivileg oder die Juden ebenso wenig wie ein 1310 zwischen Landgraf Friedrich und der Stadt geschlossener Schutzvertrag (UB Mühlhausen, Nr. 588, S. 265, und Nr. 612, S. 277 f.); vgl. GJ 2, 2, S. 551.

(mlä.) / Letzte Bearbeitung: 12.02.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, TW01, Nr. 90, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/TW01/TW-c1-000c.html (Datum des Zugriffs)

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