Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen
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Westfalen 1, Nr. 187
[1343, vor Oktober 23], Hameln
Der alte und der neue Rat der Stadt Hameln bestimmen, dass jeder bis zum Walpurgistag seine Waffen haben soll (dat mallek sýne wapene hebben scal twischen hire unde sinte Wolborges daghe) (1), wenn man [diese Regelung] jemandem anordnen will, soll man ihm [das] in seinem Haus verkünden (dar men malken up sateghen wel, dat wyllemen malken in syn hus unbeden). (2) Niemand soll Waffen verpfänden und niemand Waffen als Pfand annehmen, er sei Jude oder Christ (ok en scal neyment neyn wapen af panden dem anderen. Ok enscal neyment ghelt uppe wapen pande don, he sy jode eder kerstyn). Auch sollen weder Waffen nach auswärts verkauft noch verliehen werden. Bei Zuwiderhandlung muss man dem Rat ein halbes Pfund bezahlen (ok so en scalmen utwert nene wapen vorkopen noch vorlenen, we dyt dede, de scolden dem rade gheven j punt, des enscalmen ome nicht laten).
(1) Die Bestimmung ist undatiert, lediglich der Tag (1. Mai) zur Umsetzung ist angegeben. Sie dürfte aber in die Zeit vor die Pestverfolgung um 1350 fallen. Da sich die Bestimmung (als Nr. 34 des Donat) auf einem zwischen den Blättern des Zinsregisters eingehefteten Papierblatt (zusammen mit Nr. 29-36) befindet, könnte die einzige auf dem Blatt befindliche Datierung (bei Nr. 36: 23. Oktober 1343 = UB Hameln 1, Nr. 382) ein Terminus ante quem sein.
(2) Für die Interpretation dieser Passage danken wir Frau Sabina Tsapaeva, Arbeitsstelle Mittelniederdeutsches Wörterbuch, Universität Hamburg.
Überlieferung:
Hameln, StadtA, Best. 190, Nr. 1, S. 9, [44], Orig., dt., Papier.
- UB Hameln 1, Donat, Nr. 34, S. 572 f.
- GJ 2, 1, S. 333, Anm. 39.
Kommentar:
Zum Donat vgl. WF01, Nr. 37.
(jde.) / Letzte Bearbeitung: 07.12.2016
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WF01, Nr. 187, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WF01/WF-c1-0039.html (Datum des Zugriffs)
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Einleitung
Ausführliche Informationen zu den Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen finden Sie in der Einleitung von Johannes Deißler.