Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Worms (1273-1347)
322 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 68.
Bm. Worms 1, Nr. 67
1294 November 12
Die Ratsherren und alle Bürger von Worms (consules et universi cives Wormacienses) bekunden, dass vor ihnen die Eheleute Menlin und Sara, Juden aus der Stadt Worms (Menlinus et Sara coniuges, iudei Wormacie residentes), erschienen sind und öffentlich erklärt haben, mit gesamter Hand in rechtmäßiger Form dem Dekan und dem Kapitel der Kirche des hl. Martin zu Worms (ecclesie sancti Martini Wormacie) einen Ewigzins in Höhe von einem Pfund Wormser Pfennige, zahlbar alljährlich am Fest des hl. Martin (1), verkauft zu haben, der auf ihrem Grundstück und ihrem Haus liegt, das sie bewohnen, gelegen bei der Bäckerei Seochus gegenüber dem Hof 'Zum Papst' (ad papam) (2). Sollten sich die Eheleute besagten [Zins von einem] Pfund Pfennige auf einem anderen Haus oder Grundstück innerhalb der Wormser Stadtmauern verschaffen und diesen anweisen und die dann amtierenden zwei Stättmeister es auf ihren Eid nehmen, dass er sicher und fest angewiesen wurde, sind Dekan und Kapitel von St. Martin zur Annahme dieser Gülte verpflichtet und das Haus und Grundstück der Juden von diesem Zins gänzlich befreit.
Ankündigung des Wormser Stadtsiegels.
Actum et datum anno domini MᵒCCᵒ nonagesimo quarto, crastino beati Martini.
Rückvermerk:
1) Mathias judde (neuzeitlich); 2) stiffts hauß (neuzeitlich)
(1) November 11.
(2) Vgl. zu diesem Anwesen WO02, Nr. 10.
Überlieferung:
Darmstadt, StA, Best. A 2, Nr. 255/197, Orig., lat., Perg.
- UB der Stadt Worms 1, Nr. 462, S. 305 f.;
- Hessische Urkunden 2, Nr. 515, S. 497 f. [leicht gekürzt];
- Arnold, Geschichte (1861), S. 380.
- arcinsys hessen, ad locum [letzter Zugriff: 02.01.2017];
- Quellen zur Geschichte der Juden im STA Darmstadt, Nr. 16, S. 7.
- GJ 2, 2, S. 925, Anm. 38.
(Gerd Mentgen) / Letzte Bearbeitung: 14.09.2020
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, WO01, Nr. 67, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WO01/CP1-c1-00ot.html (Datum des Zugriffs)
Lizenzhinweis
Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.
Einleitung
Ausführliche Informationen zu den Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Worms finden Sie demnächst in der Einleitung von Gerd Mentgen.
Zur Einleitung