Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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2374 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 75.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 75

1348 [zwischen November 10 und Dezember 8], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1348: (1)

fol. 131v:

[1.] Der Jude Gumpert von Worms (de Wormacia) hat gegen Dude d. Ä. von Seckbach (Seckenbach) einen Zahlungsbeschluss über zwei Pfund Heller und 5 Schillinge Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 132r:

[2.] Der Jude Salman, Schwiegersohn Fides, hat gegen Gottfried von Heddersheim einen Zahlungsbeschluss über fünf Pfund Heller zuzüglich der Zinsen seit Maria Himmelfahrt (2) erwirkt.

[3.] Der Jude Abraham, Schwiegersohn Gottliebs (gener Godelibes), hat ein Pferd seines Schuldners Dudo von Berkersheim aufgeboten.

[4.] Der Jude Fide von Augsburg (de Auwesburg) hat gegen Kunze von Petterweil und Götz von Heddersheim einen Zahlungsbeschluss über 14 Pfund Hellern zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 132v:

[5.] Der Jude Bonam von Zürich (Bunnam de Zurich iudeus) hat gegen Dudo von Berkersheim einen Zahlungsbeschluss über 13 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[6.] Der Jude Josef von Worms (de Wormacia) hat gegen Ruplo ein Urteil zur Zahlung von sechs Achtel Weizen wegen einer Bürgschaft für Heinz Kerber (VI octalia siliginis ex parte Heinzonis Kerber) erwirkt.

[7.] Der Jude Fide von Augsburg (de Augesburg) hat sich von dem durch Siegfried Krul vorgebrachten Vorwurf eines Vergehens befreit (absolutus est de excessu ex parte Sifridi Crul).

[8.] Der Jude Jakob von Weilnau (de Wilnouwe) hat ein Pferd seines Schuldners Henne zum Rad (zu dem Rade) aufgeboten.

[9.] Der Jude Jakob von Weilnau (de Wilnouwe) hat aufgrund einer Schuld in Höhe von sechs Pfund Hellern zuzüglich der Zinsen von zwei Jahren ungenannte Pfänder seines Schuldners Wigand Urseler aufgeboten.

[10.] Hermann, Sohn Kulmanns, hat bekannt, dem Juden Minnemann zum Spessart (zu dem Spesharte) sieben Pfund Heller weniger zwei Schillinge Heller zuzüglich der Zinsen zu schulden. (3)

fol. 134b:

[11.] Der Jude Gumpert zum Storch (Gumpertus Storg) hat zwei Pferde seiner Schuldner Ulrich von Idstein (de Idichenstein) und Hartmut Großjohann von Friedberg aufgeboten.

[12.] Die Jüdin Miriam (Meriana) hat zwei Pferde ihrer Schuldner Henkin zum Rad und Dietrich Printsack aufgeboten.

[13.] [Der Jude] Manne Fugel hat einen weißen Rubin (unam ballam), der sich im Haus (in domo) des Juden Isaak zum Schwert befand, auf Betreiben Rechlins, einer Jüdin von Assenheim (ad [instanciam] Rechelini, iudee de Assinheim), aufgrund einer Schuld in Höhe von zwölf Gulden aufgeboten und durch Gerichtsbeschluss erwirkt.

fol. 135r:

[14.] Der Jude Minnemann zum Spessart (zu dem Spesharte) hat gegen Henkin Dude von Seckbach einen Zahlungsbeschluss über dreieinhalb Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[15.] Der Jude Mannus von Ensisheim (Manne de Ensinsheim) hat ein Pferd, einen Mantel und weitere, nicht näher bezeichnete Pfänder (equus, palleum cum aliis pignoribus) seines Schuldners Jeckel Palmesdorfer aufgeboten.

[16.] Der Jude Menchin von Konstanz (de Cunstancia) hat ein Pferd des Ritters Viol (4) von Bommersheim aufgeboten.

[17.] Kunze von Petterweil hat gegen den Juden David einen Zahlungsbeschluss über fünfeinhalb Pfund Heller erwirkt.

fol. 136r:

[18.] Die Jüdin Fromut zum Spessart (Vromud zu dem Speshard, iudea) hat vier silberne Schalen, drei Becher und zwei Stücke Seide (IIII silbern schalen, cum III cifis et II frusta desticarium) ihres Schuldners Jeckel Palmesdorfer aufgeboten.

(1) Die Datierung ergibt sich aus den vorhergehenden respektive folgenden datierten Verhandlungen.

(2) 1348 August 15.

(3) Vgl. hierzu FW01, Nr. 240.

(4) Nach einer Notiz im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 447, Anm. 3, ist der Vorname des Schuldners in der Vorlage stark verwischt und nur unsicher lesbar.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 4, fol. 131v-136v, Orig. (verbrannt), dt. und lat., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 447 f.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 75, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-001u.html (Datum des Zugriffs)

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