Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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2374 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 81.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 81

1349 [zwischen Januar 1 und März 2], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1349: (1)

fol. 140r:

[1.] Der Jude Heilmann von Gießen hat ein Pferd (runzinus) von Fritz Schelris aufgrund ungenannter Schulden aufgeboten.

fol. 141v:

[2.] Kulman Scholt und Helwig von Fechenheim haben sich von dem Juden Mussit, Sohn Kalmans, hinsichtlich einer ungenannten Schuldsumme gelöst.

fol. 142r:

[3.] [Die Jüdin] Jutta von Burg (de Burg) hat gegen Sigel d. J. (iunior Sigel) einen Zahlungsbeschluss über 20 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen von anderthalb Jahren erwirkt.

fol. 143r:

[4.] Der Jude Salman von Burg hat sich von einer nicht genannten Person gelöst (Salman de Burg, iudeus, absolutus est ad [instanciam] […] (2)).

[5.] Der Jude Mosse von Zürich (de Zurch) hat zwei Tuniken sowie eine Männertunika (II tunice cum una tunica mannis) eines ungenannten Schuldners aufgeboten.

[6.] Der Jude Jakob von Weilnau hat gegen Albrecht zur Scheune (zu der schuren) einen Zahlungsbeschluss über 18 Pfund Heller Hauptkapital (principalis) sowie 14 Pfund Heller Verpflegungskosten (atzunge) erwirkt.

[7.] Der Jude Mussid von Zürich (de Zurch) hat gegen Rupert von Meilsheim (Melsheim) einen Zahlungsbeschluss über sieben Schilling zuzüglich der Zinsen von zweieinhalb Jahren erwirkt.

fol. 144r:

[8.] Der Jude und Schreiner Salman (Salman kistener iudeus) hat gegen den Bäcker (pistor) Wigel einen Zahlungsbeschluss über neun Pfund Heller erwirkt.

[9.] Der Jude Menchin (Menche) hat ein Pferd (equus) Hapels von Alsfeld als Pfand aufgeboten.

[10.] [Die Jüdin] Odele hat einen zweiten Arrest über alle beweglichen und unbeweglichen Güter Alberts zur Scheune aufgrund einer Schuld von 23 Pfund Hellern zuzüglich der Zinsen sowie zuzüglich des Schadens unter den Juden zu Mainz erwirkt (Odela fecit secundam arrestacionem super omnia bona mobilia et inmobilia omnia et inmobilia [!] Alberti zu der Schuren pro 23 libris hallensibus cum dampno, cum dampnum inter iudeos in Moguntinae recepta).

fol. 144v:

[11.] Die Jüdin Belta von Biedenkopf (de Bidinkap) hat ungenannte Pfänder des Ritters Jakob Fleming aufgeboten.

fol. 145r:

[12.] [Der Jude] Gumpert von Worms (de Wormacia) hat gegen Albert zur Scheune (zu der schuren) einen Zahlungsbeschluss über 23 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 145v:

[13.] Jekelin Darender hat bekannt, dem Juden Salman aufgrund einer Bürgschaft für Jekelin zu Limburg das zu schulden, was der Schuldbrief ausweist (Jekelinus Darender recognovit Salmani iudeo ex parte Jekelini zu Limpurg, sicut litera sua sonat).

[14.] Der Jude Fide hat vor Gericht einen Panzer mit zwei mit Silber beschlagene Ringe Konrad Fraizkellers für acht Pfund Heller zuzüglich der Zinsen eines Jahres aufgeboten (I panzir cum duobus cifis cum argento percusso pro VIII libris cum dampno annum [!]).

(1) Die Datierung ergibt sich aus dem Beginn der Buchführung (Januar 1) und der ersten folgenden datierten Verhandlung.

(2) Der Eintrag bricht an dieser Stelle ab.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 4, fol. 140r-145v, Orig. (verbrannt), dt. und lat., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 448 f. (Teildruck)

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 81, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-002z.html (Datum des Zugriffs)

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