Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 87

1349 [zwischen März 2 und 16], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1349: (1)

fol. 147v:

[1.] [Der Jude] Jakob von Weilnau hat den Arrest über das bewegliche und unbewegliche Eigentum Alberts zur Scheune aufgrund einer Schuld in Höhe von 32 Pfund Hellern zuzüglich der Zinsen behauptet (Jacobus de Wilnouwe obtinuit arrestacionem super omnia bona mobilia et inmobilia pro XXXII libris cum dampno a Alberti zu der schuren) (2).

fol. 148r:

[2.] Der Schneider (sartor) Albert hat gegen die Jüdin Gnanne ein Urteil zur Herausgabe einer Schale aus Blech sowie einer silbernen Schale (unus picarius et una schala argentea) wegen einer Schuld in Höhe von vier Pfund Hellern erwirkt.

fol. 148v:

[3.] Die Jüdin Jutta von Münzenberg hat gegen einen ungenannten Schuldner ein Urteil zur Herausgabe einer ulla herea (3) erwirkt.

fol. 149r:

[4.] Der Jude Sne hat ungenannte Pfänder (pignora) Hertwigs, eines Müllers von Massenheim (mulnner de Massinheim), wegen aller dortigen Einwohner (ex parte universi ibidem) aufgeboten.

[5.] Hevelich von Langen hat bekannt, dem Juden Berner für eine Geldschuld in Höhe von zwei Mark Pfennigen zuzüglich der Zinsen seit der letzten Messe (4) gemeinsam mit zwei nicht genannten Personen als Bürge zu fungieren (Hevelich de Langen recognovit esse fideiussorem pro II marcis denariorum met tercium Bernner iudeo cum dampno de nundinis preteritis).

[6.] Klaus Hasenmaul (Hasinmul) hat gegen den Juden Natan einen Zahlungsbeschluss über fünf Schilling Heller erwirkt.

[7.] Der Jude Saulin wurde bezüglich der Vorwürfe eines namentlich nicht genannten Dieners Meigenris freigesprochen (Saulin iudeus absolutus est ad [instanciam] famuli Meigenris).

(1) Die Datierung ergibt sich aus den vorhergehenden respektive folgenden datierten Verhandlungen.

(2) Vgl. dazu UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 449, fol. 143r.

(3) Lesung Kracauers; der Gegenstand konnte nicht identifiziert werden.

(4) Gemeint ist wohl die Herbstmesse des Vorjahres (1348 August 15 bis September 8).

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 4, fol. 147v-149r, Orig. (verbrannt), dt. und lat., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 449 f.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 87, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-0031.html (Datum des Zugriffs)

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