Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 95

1349 März 25 und 26, [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1349: (1)

fol. 153r:

[1.] Die Jüdin Gnanne hat ungenannte Pfänder des Schneiders (sartor) Albert aufgeboten.

[2.] Der namentlich ungenannte Sohn des verstorbenen Mengos hat bekannt, dem Juden Abraham von Friedberg (de Frideberg) 24 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[3.] Die Jüdin Miriam (Meriana) hat ein Pferd (equus) des sogenannten Gast (Gast) aufgeboten.

fol. 154r:

[4.] Kuno Halber hat sich bekannt, an Ostern (2) den sogenannten Eschersheimer gegenüber Gumpert, einem Juden aus Worms, ohne Schaden zu lösen (Cuno Halbir rec[ognovit] Eschirsheimern relevare in diebus Pasche a Gumperto iudeo de Wormacia indempnem).

fol. 154v:

[5.] [Der Jude] Menchin von Konstanz (de Cunstancia) hat gegen Gerhard Hausmann einen Zahlungsbeschluss über dreieinhalb Pfund Heller zuzüglich der Zinsen seit der Messe (3) erwirkt.

[6.] Die Jüdin Jutta von Münzenberg (Minzinberg) hat gegen Kunze (Cunze) Schuler einen Zahlungsbeschluss über zehn Pfund Heller zuzüglich der Zinsen seit einem Jahr erwirkt.

[7.] [Die Jüdin] Miriam (Meriana) hat gegen Dietrich Printsack einen Zahlungsbeschluss über 26 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[8.] [Die Jüdin] Miriam (Meriana) hat gegen Petrus d. J. von Schweinheim einen Zahlungsbeschluss über 26 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[9.] [Die Jüdin] Miriam (Meriana) hat gegen Hartmut Stummelwecke einen Zahlungsbeschluss über 51 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[10.] [Die Jüdin] Miriam (Meriana) hat gegen den sogenannten Waldhauer (Walthouwer) einen Zahlungsbeschluss über 26 [Pfund Heller] zuzüglich der Zinsen seit Pfingsten (4) erwirkt.

[11.] Die Verhandlung zwischen dem Juden Mannus und Heilmann Fraiz wurde heute um einen Tag verschoben (In causa Manne iudeo contra Heilmani Vraiz prorogatus est terminus hodie ad dies) (5).

fol. 155r:

[12.] Gumpert, der Jude zum Storch, hat ein Pferd (equus) Hapels von Alsfeld aufgeboten.

[13.] Gumpert, der Jude zum Storch, hat ein Pferd (equus) Konrads Gießübel d. J. aufgeboten.

[14.] Salman, der Jude von Ladenburg (iudeus de Laudenburg), hat gegen Dietrich Printsack einen Zahlungsbeschluss über dreieinhalb Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[15.] [Der Jude] Senderlin von Speyer hat gegen Heilmann Ursel einen Zahlungsbeschluss über 18 Schilling zuzüglich der Zinsen von drei Jahren erwirkt.

[16.] Die Jüdin Bura hat ungenannte Pfänder Henkin Homburgers (Hohinberger) aufgeboten.

[17.] Die Jüdin Bura hat ungenannte Pfänder des sogenannten Nugasse sowie des Schneiders Volpert (Nugasze et Volpert snider) aufgeboten.

(1) Aus dem Nachlass von Hektor Ammann (Frankfurt, ISG, S 1 / 425), Exzerpt zum Schöffengerichtsbuch für das Jahr 1349, ergibt sich, dass die Einträge auf fol. 153r auf den 25. März und den 26. März 1349 datieren., diejenigen auf fol. 154r auf den 25. März, diejenigen auf fol. 154v auf den 26. März, diejenigen auf fol. 155r wieder auf den 25. März 1349.

(2) 1349 April 12.

(3) Hiermit dürfte die vorangegangene Frankfurter Herbstmesse (1348 August 15 bis September 8) gemeint sein.

(4) 1348 Juni 8.

(5) Nach einer Notiz im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 451, fand diese Verhandlung am 26. März 1349 statt.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 4, fol. 153r-155r, Orig. (verbrannt), dt. und lat., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 451.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 95, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-0036.html (Datum des Zugriffs)

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