Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 110

1349 Juni 17, [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1349: (1)

[1.] Der Jude Gumpert, Sohn Sanwels, hat gegen Herbord Wunne von Bibra einen Zahlungsbeschluss über 12,5 Pfund Heller zuzüglich der Zinsen seit Michaelis (2) erwirkt.

[2.] Die Juden Meier zum Schwert, Murse d. J. von Zürich und Abraham (Meiger zu dem Swerte, Murse iunior de Zurch, Abraham, iudei) haben gegen Katharina Wixhausener auf Betreiben Minnemanns (ad [instanciam] Minmanni) einen Zahlungsbeschluss über zehn Pfund Heller erwirkt.

[3.] Der Jude Heise (Heiso iudeus) hat aufgrund einer Schuldsumme in Höhe von neun Pfund Heller gegen Hermann Schrenck ein Urteil zur Herausgabe sämtlicher Güter erwirkt, die bei seiner Schwester hinterlegt sind (consecutus est super bona omnia apud sororem).

[4.] [Der Jude] Gumpert von Worms hat aufgrund einer Schuld in Höhe von 42 Pfund Heller zuzüglich Zinsen gegen seine Schuldner Sigel von Miltenberg die Verhängung eines Arrests erwirkt, der sich auf die Pferde und andere Güter desselben erstreckt, welche bei Heilo mit der Haube hinterlegt sind: Gumpert de Wormacia consecutus est arrestacionem apud Heilonem mit der Ha[u]be super equos et alia bona Siglonis de Mildenberg pro XLII libris cum dampno.

[5.] [Der Jude] Levi Berner (Lewe Bernner) hat gegen den sogenannten Durnheimer von Langen einen Zahlungsbeschluss über neun Schilling Kölner Pfennige zuzüglich der Zinsen seit der alten Messe (3) erwirkt.

[6.] Die Jüdin Fromut zum Spessart (Vromud zu dem Spessarthe) hat gegen Fritz Hanzel, Sohn Wikers von Langen, einen Zahlungsbeschluss über sechs Pfund Heller zuzüglich der Zinsen von zwei Jahren erwirkt.

[7.] [Der Jude] Minnemann, Sohn Fromuts zum Spessart (Minman, eius filius), hat gegen Hanzel einen Zahlungsbeschluss über drei Pfund Heller zuzüglich der Zinsen seit der neuen Messe (4) erwirkt.

(1) Nach einer Notiz im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 454, fanden diese Verhandlungen am 17. Juni 1349 statt.

(2) 1348 September 29.

(3) 1348 August 15 bis September 8.

(4) 1349 März 15 bis 29.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 4, fol. 168r, Orig. (verbrannt), dt. und lat., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 454.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 110, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-003e.html (Datum des Zugriffs)

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