Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2254

1389 Oktober 20, [Friedberg, Burg]

Einträge im Friedberger Burggerichtsbuch zum Jahre 1389 unter der Tagesbezeichnung [Feria] quarta post Galli:

[1.] [Henne] Esel hat von Seiten [des Juden] Liebermann, des Sohnes Vivelins, Richolf Jonge und Heinz Rucker vor Gericht zitieren lassen: Item [Henne] Esel exparte Lyͤpman, Vyͤfelins soͤne, II forgebot super Richolff Jongen et Heintzen Ruͤker.

[2.] [Henne] Esel hat von Seiten des Juden Gumprecht Wigand Hartmann und Heinz Oppermann vor Gericht zitieren lassen. Die Verhandlung des Rechtsstreits zwischen demselben (Henne Esel) von Seiten Gumprechts und Gerlach Schultheiß' findet auf der nächsten Gerichtssitzung statt: Item [Henne] Esel exparte Gumprecht iudei II forgebot super Wigel Hartman et Heintze Oppirman, et adidem proxime inter ipsum exparte Gumprecht et Gerlach Schultheisze, bis.

[3.] Die Jüdin Richelin soll in sechs Wochen und einem Tag dem Henne Rotärmel vertretenden [Henne] Esel einen Reinigungseid leisten und einen weiteren Henne von Wisselsheim und einen dritten [Henne] Esel als Vertreter Lotz Perds: Item Richelin diͤ juden eyn unschult [Henne] Esel exparte Hane Rodermel uber eynen tag et VI wochen, et exparte Richelin I unschuld Hennen von Wiszinsheim et exparte I unschult Esel exparte Lotzen Perds.

[4.] Die Verhandlung des Rechtsstreits zwischen [Henne] Esel, der Herte Seulberger vertritt, und der Jüdin Richelin findet auf die nächste Gerichtssitzung statt, und Eckelchen hat eine zweite Klage gegen Sifrid Wollschläger erwirkt: Item adidem proxime [Henne] Esel exparte Herte Sulburgers et Richel iudeam et Eckelchin ander clage super Sifrid Wulnsleger.

[5.] [Henne] Esel hat von Seiten der Jüdin Richelin von Herrn Eberhard Weise drei Gulden zu guter Rechnung erklagt: Item [Henne] Esel exparte Richelin iudee ircleid super hern Ebirhard Weisen III gulden bona computatione. (1)

[6.] Herr Konrad von Kleen und der Burggraf hat gegenüber dem [die Jüdin] Richelin vertretenden [Henne] Esel alles anerkannt, was in den Urkunden steht, die Richelin von ihnen besitzt: Item her Conrad von Cleen bekant [Henne] Esel exparte Richelin was siͤ syn brive habe, et der burggrave, wes siͤ ir brive habe.

[7.] Dietwin Engel hat Herdan von Albach und Gehard von Nauheim vor Gericht zitieren lassen, und Herr Sibold hat dem die Jüdin [Richelin] vertretenden [Henne] Esel gegenüber seine Bürgschaft gemäß dem Wortlaut von Richelins Urkunde anerkannt: Item Ditwin Engil II forgebot super Herdan de Alpach et Gerhard de Nuͤheim et [Henne] Esel von [Richelin] der juden wen bekant yͤme her Sibolt burgeschaft nach yͤres brive lude.

[8.] [Henne] Esel hat von Seiten der Jüdin Richelin Frau Jutta Weise vor Gericht zitieren lassen; die Verhandlung des Rechtsstreits zwischen Klas Krämer und besagter Richelin findet auf der nächsten Gerichtssitzung statt: Item [Henne] Esel exparte Richelin diͤ juden forgebot super frauwe Jutte Weisen et adidem proxime inter Clas Cremer et Richel iudeam.

[9.] [Heinz] Oitwin muss der Jüdin Richelin keinen Reinigungseid mehr leisten: Item [Heintze] Oitwin ist ledig von der unschult gen Richelin der juden.

(1) Am linken Rand neben diesem Eintrag die gleichzeitige Notiz: burgeschaft, obstagium infra quindenam.

Überlieferung:

Darmstadt, StA, Best. F 3, Nr. 60, fol. 7v, Orig., dt., Papier.

Kommentar:

Zum Friedberger Burggerichtsbuch vgl. FW02, Nr. 618.

(dsc./gem.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2254, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-028e.html (Datum des Zugriffs)

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